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Sehr geehrter Prof. Dr. Radke, ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen, allerdings beschäftigt uns das Thema Essen nun irgendwie durchgehend die ersten Wochen im Leben unseres Sohnes. Er ist jetzt sechs Wochen alt. Kam per Notkaiserschnitt auf die Welt. Das Stillen war danach sehr schwierig für uns. Per Stillprotokoll erfuhr ich in Woche 4, dass ich nicht genug Milch habe und er wegen des Hungers fast ununterbrochen weinte. Auf Anraten meiner Hebamme fütterten wir mit Bambinchen zu - Pre Nahrung auf Ziegenmilchbasis. Die nahm er gut an und auch endlich zu. Nun sagte mir unsere Kinderärztin bei der U3, dass das unnötig, wenn nicht sogar schlecht wäre und riet uns die Milch sofort umzustellen. Das taten wir vergangenen Samstag und füttern nun Hipp Bio Pre. Seit Montag hat unser kleiner Mann nun ständig äußerst schmerzhafte Bauchkrämpfe. Sicher, vorher gab es die normalen Wehwehchen, aber nun nimmt das Schreien eine Intensität an, bei der ich heute Angst hatte, er bekäme einen Nabelbruch (Bauchnabel drückte sich erheblich raus). Können die schlimmen Schmerzen mit der Umstellung auf die Kuhmilch zusammen hängen? Nach einer normalen gelben, breiigen Windel heute Vormittag (erster Stuhlgang seit zwei Tagen), kam danach sehr flüssiger eher grünlicher Stuhl inkl. eines Blutsprenkels und Fadens. Sicher, das Blut kann auch vom schlimmen Drücken sein, aber es verunsichert mich sehr. Wir haben leider wider besseren Wissens nicht Flasche für Flasche getauscht, wofür ich mir große Vorwürfe mache. Wie lange sollte ich dem Darm Zeit geben bis ich wieder einen Arzt aufsuche? Oder sollten wir einfach zurück zum Bambinchen, wenn er das gut vertragen hat ohne eine Milchallergie abklären zu lassen? Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe!! Herzliche Grüße Lena
Dazu folgende Antworten: 1. Leider sind die Hebammen in Bezug auf Säuglingsernährung nicht überaus qualifiziert. Das Stillen steht außer Frage. Ansonsten ist Säuglingsnahrung auf Ziegenmilchbasis nicht zu empfehlen. Von allen Fachgremien wird Säuglingsmilchnahrung auf Kuhmilchbasis empfohlen, die die EU-Richtlinien erfüllen. Bei der von Ihnen verwendeten Hipp-Nahrung ist das der Fall. 2. Ich denke nicht, daß die Bauchkrämpfe von der neuen Nahrung kommen - es handelt sich wahrscheinlich um ein zufälliges Zusammentreffen. 3. Die Umstellung können sie sofort durchführen, Flasche nach Flasche muß nicht sein. 4. Nach Ihrer Beschreibung handelt es sich um sog. Säuglingskoliken. Ursache war sicher der eine Tag ohne Stuhl - das kann Probleme machen. Wenn sich das häuft, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt. Eine kleine Dosis Macrogol-Pulver hilft dabei, z.B. 2 x 1/4 Beutel in die Flasche geben. Grund zur Besorgnis sehe ich nicht.
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