Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wie reagiere ich richtig? Kleinkind und sein Wille?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wie reagiere ich richtig? Kleinkind und sein Wille?

Sommerhut

Guten Morgen, bisher sind wir auf die Bedürfnisse unserer Tochter (14 Monate) "fast" immer eingegangen. Seit kurzem merke ich aber, dass sie versucht, ihren Willen mit schreien und meckern durchzusetzen. Fallbeispiel:Ich lege mich mit ihr in unser Bett,damit sie einschläft.Sie weint und will nicht liegen bleiben,sondern außerhalb des Bettes spielen oder gar das Zimmer verlassen. Aktuell lenke ich sie dann kurz ab,warte bis sie nicht mehr weint und spiele dann nochmal 5-10 Minuten mit ihr auf dem Teppich vorm Bett.Bisher hat das auch gut geklappt und wenn wir dann wieder ins Bett gehen,schläft sie ein. Ich warte in der Regel immer,bis sie sich beruhigt hat und gebe nicht nach,solange sie sich lauthals beschwert,damit sie nicht lernt, dass sie etwas bekommt,wenn sie schreit.Ist meine Denkweise richtig?Wie könnte ich noch reagieren? Ich bin der Meinung,dass man Babys nicht zu sehr verwöhnen kann und man ihren Bedürfnissen bedingungslos nachkommen sollte.Doch irgendwann kommt die Zeit,in der dann die Erziehung die Oberhand gewinnen sollte und man auch mal gegen den Willen des Kindes handeln muss. Auch wenn das bedeutet,dass es ein paar Minuten Geschrei gibt. Wie verhalte ich mich in dieser Phase?Wann ist es ok,sie auch mal meckern und toben zu lassen und wie gehe ich nach so einer Situation am besten wieder auf sie zu? Schließlich möchte ich, dass meine Tochter mir nach wie vor vertraut. Lieben Dank


Hallo, Kleinkinder haben (auch) Wünsche/Vorstellungen, wie es denn sein soll. Das dürfen sie, aber nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung. Das stört das Vertrauen und die Bindung nicht. Störend ist, wenn Kränkung, Verletzung, Entwertung und/oder Aggressivität dazu kommen. Frustration ist in dem Moment eine Enttäuschung, vielleicht Entzauberung, aber da kommen wir nicht drumherum. Das Bild der allmächtigen Eltern muß irgendwann einem realistischen Bild weichen (was aber in Jahren passiert). Das bedeutet, dass in manchen Situationen liebevoll aber klar auf die eigentliche Absicht zurückgeführt wird. Es geht um die Art und Weise in der wir handeln, den emotionalen Hintergrund, die Akzeptanz. Und es ist falsch zu glauben, dass Bindung und Beziehung besonders gut seien, wenn wir alle Wünsche der Kinder erfüllen! In diesem Sinne und mit dieser Haltung können Sie in vielen Situationen Lösungen finden, die ihre Beziehung nicht belasten, bei ehrlichem Interesse langfristig sogar stärken. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Lieber Dr. Posth, die Eingewöhnung unserer Tochter (14 Mo, forumsgerecht aufgewachsen) läuft sehr gut, wir haben insgesamt 3 Monate Zeit eingeplant und sind im 2. Mo. 2 mal hörte ich nun schon, "ihre Tochter hat aber einen ganz schön starken Willen". Sie zeigt halt was sie nicht möchte (nicht gleich mit weinen, sondern mit einer etwas "ärgerlich ...

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn ist 19 Monate und ein sehr willensstarkes und sensibles Kind. In der letzten Zeit sind unsere Tage aber wieder sehr unruhig geworden. Er schreit, potestiert und meckert eigentlich den halben Tag. Seine Willensäußerungen gehen soweit, dass wir Ihn nicht mehr anfassen dürfen. Er liegt auf dem Boden und tobt. Wir sitz ...

Hallo Hr. Dr. Posth, frohes neues Jahr! Unsere To. 16 Mon.,forumgem. betreut, abgestillt, will abends nicht ins Bett. Liebevolles Bettgehritual vorhanden. Wenn sie dann mal im Schlafsack ist und Licht aus ist, kommt die Müdigkeit wieder durch und sie schläft dann innerhalb 15-30 Min. Vorher haut sie ab, wehrt sich etc. Wenn ihr etwas nicht passt, ...

Lieber Dr. Posth, vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit. Unsere Tochter (15 Mo, forumsgerecht erzogen, Familienbett) hat einen guten Willen. Wir haben viel in Ihrem Buch gelesen u. sehen dies daher positiv. Sie lässt sich gut ablenken, wenn sie mal wo wirklich nicht ran darf, u. ist ein fröhliches Kind. Jetzt steht sie kurz vor d. Laufen u. möchte ...

Guten Morgen Herr Dr. Posth, unsere Tochter, 2 J., will sich partout nicht anziehen lassen, Windel, Kleidung etc. Wir reden mit ihr und erklären ihr, dass sie dann nicht raus kann usw. Früher oder später funktioniert es dann mal. Wenn ich aber keine Zeit habe und weg muss und sie nicht will nehme ich die Kleidung ins Treppenhaus, bin komplett ange ...

Hallo, der Wille m. Tochter, 2 J. bringt mich zur Verzweifl.! T. will nichts mehr. Morgens Pyjama nicht aus u.Kleidung an. Abends umgekehrt. Meine beschr. Wege funktionieren nicht mehr. Siehe Frage ID: 51682 Nur noch Nein. Mein M. sagt zu T. dann bleibst du alleine daheim u. zieht mich raus u. geht. Sie weint u. zieht sich an. Finde ich nicht gut. ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unser 13 Monate alter Sohn hat für mein Empfinden schon einen sehr starken Willen und wird richtig zornig wenn es nicht so geht wir er möchte. Manchmal beißt er uns dann auch und biegt sich nach hinten durch. Wie ist die richtige Art mit dieser Situation umzugehen? Danke für Ihre Hilfe

Lieber Dr. Posth, unser Sohn (18 Monate) entwickelt nun seinen eigenen Willen - und ich würde gern wissen, ob es okay ist, ihm diesen auch mal zu lassen. Um ihm nicht ständig zu frustrieren. Beispiel: Wenn er nach dem Spaziergang drinnen seine Mütze nicht absetzen mag, lasse ich ihm seinen Willen, weil es niemandem wehtut. Irgendwann setzt er die ...

Lieber Dr. Posth! Unser Sohn(32 Mo)hat einen sehr starken Willen und macht oft das Gegenteil von dem was wir sagen. ZB wirft er seine Haube beim Spazierengehen weg. Nach Endlosdiskussionen warum eine Haube wichtig ist, holt sie sein Bruder oder sonstwer (die Liste ist lang). Er wurde nie fremdbetreut, nie weinen gelassen, Familienbett, engagi ...

Sehr geehrter Dr. Post, To ist 7 Mo alt geworden. Sehr liebevoller, bindungsorientierter Umgang, nach Bed. gestillt, ausschl. getragen, schläft m. mir im Bett. Sie ist motorisch u. kognitiv auffallend weit, krabbelt (robben m. 5 M.), neugierig u. (nach kurzer Skepsis) sehr an anderen Menschen u. Tieren interessiert, hat sehr selten u. dann nur kur ...