Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Warum klammert meine Tochter plötzlich?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Warum klammert meine Tochter plötzlich?

antoninchen

Hallo, meine Tochter ist 2,5 Jahre alt. Seit einem halben Jahr arbeite ich wieder. Zwei Vormittage in der Woche. Den einen Tag ist der Papa zu Hause und den zweiten Tag die Großelternn. Mit dem Papa läuft die Betreuung super. Die zwei fahren Einkaufen, kochen für die Geschwister usw.. Wenn ich komme, fährt Papa zu Arbeit, alles ohne Probleme. Den anderen Tag hat bisher auch prima geklappt, ich habe meiner Tochter gesagt, dass ich zur Arbeit fahre und wieder komme. Und bin gefahren, wenn sie mit den Großeltern gespielt hat oder wenn diese mit ihr rausgegangen sind, Laufrad fahren oder so. Ging bisher prima. Seit zwei Wochen klammert meine Tochter total und will von den Großeltern gar nichts wissen, wenn sie kommen und sagt immer wieder Mama bleiben. Heute waren die Großeltern auch da und ich musste nicht los. Sie klammerte wieder und fing erst an zu spielen, als klar war ich bleibe, dann spielte sie prima mit ihnen. Warum klammert sie so und lässt mich nicht mehr gehen. Ich dachte diese Betreuungssituation wäre für sie die beste Lösung in diesem Alter. Was können wir tun. Ich möchte sie nicht weinend zurück lassen. Die Großeltern sieht sie natürlich hier und da auch außerhalb der Betreuungszeiten. Vielen Dank für ihren Rat.


Sie beschreiben eine Situation in der deutlich wird, dass Entwicklung nicht linear verläuft. Eigentlich hatten sie eine gute Lösung mit mehr oder weniger vertrauten Personen gefunden. Dass ihre Tochter damit nicht mehr zufrieden ist bedeutet, dass sich etwas verändert hat. Das kann eine Erfahrung mit den Großeltern gewesen sein, kann aber auch mit der innerseelischen Entwicklung zusammenhängen (z.B. im Sinne von, es wird ihr kognitiv klarer, dass sie weg sind). Dann wird die Anwesenheit der primären Bezugspersonen wieder wichtig, sie braucht sie, um die innere Verunsicherung auszuhalten. Eigentlich kennen wir das auch von uns Erwachsenen, dass wir uns an manchen Tagen mehr oder weniger zutrauen. Das findet bei Kindern in Entwicklung natürlich noch viel mehr statt. Beruhigt sie sich schnell wieder wenn sie gegangen sind? Vielleicht hilft es, wenn sie einige Zeit immer mal wieder mit den Großeltern zusammen die Betreuung übernehmen, damit diese wieder besser in das Sicherungs-System integriert werden können. Oder verkürzen sie wenn möglich mal die Zeit ihrer Abwesenheit. Es geht darum, wieder ein ausreichendes Sicherheitsgefühl herzustellen.


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