Inali
Guten Morgen Dr. Nohr, entschuldigen Sie den langen Text. seit einigen Wochen ist unser Sohn (wird in 2 Wochen 2J.) zu Hause sehr schwierig. Er geht seit über 3 Monaten in die Kita und alles klappt gut, seit kurzem schläft er auch mittags dort. Keine Probleme laut den Erzieherinnen. Doch zu Hause ist es ein Kampf vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Er ist nur trotzig, wirft permanent mit Sachen um sich, meckert und schreit richtig. Dauerhaft. Es interessiert ihn nicht wenn man ihm erklärt warum er dies und jenes nicht darf und auch nicht, wenn man ihm dann die Dinge abnimmt, die er nicht durch die Gegend werfen darf. Er hängt sich an Schränke, schlägt vermehrt. Er schlägt sofort zu, auch wenn man Aua sagt und die Hand festhält, erklärt dass er es nicht darf. Er lacht dabei nur. Er ist aber die komplette Zeit so, ich erkenne mein Kind nicht wieder. Und auch nachts ist es ein Problem. Er schläft sehr unruhig, wacht viel auf. Dabei lässt er sich aber auch nicht helfen, lässt sich nicht mit ins Elternbett nehmen oder auf den Arm. Jammert und weint nur, ohne Lösung. Jeden Morgen ist um 05:00 Schluss und wir müssen aufstehen, da er sonst einen Schreianfall bekommt. Können Sie mir sagen was es bedeutet? Ist es eine Phase? Kann ich ihm da irgendwie durchhelfen? Vielen Dank Liebe Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Inali, eigentlich beschreiben Sie klassisch ein Kind in der sog. Trotzphase. Kinder in diesem Alter erkennen ihren eigenen Willen und probieren ihn aus. Früher war das eher eine Unmutsäußerung in speziellen Situationen, jetzt wird es ein gezieltes Wollen. Dieses Wollen ist wichtig für die Selbstständigkeitsentwicklung. Das Kind erlebt über den Widerspruch, das Dagegensein seine Eigenständigkeit und verteidigt sie erstmal gegen alles und jeden. Das ist anstrengend und bringt einen immer wieder an Grenzen, da der Routineablauf dadurch durcheinander kommt und man sich oft auch hilflos vorkommt. Wichtig ist, die Souveränität zu wahren, sich nicht auf "Provokationen" einzulassen, weil das Kind die Erfahrung braucht, auch als "Widerständler" geliebt zu werden. Das heißt nicht alles zu akzeptieren, sondern in liebevoller Klarheit zu bleiben. Ein Regelwerk entsteht über gemeinsame Erfahrung von Schwierigkeiten und deren positive Lösung. Und manchmal hilft auch ablenken, die Heftigkeit übergehen, andere Wichtigkeiten setzen. Sie merken ja, dass Ihr Kind mit dieser Situation auch zu kämpfen hat, es merkt die Veränderung, Distanzierung, temporären Verlust der Nähe und das ist nicht leicht. Also es ist eine Phase, eine wichtige für die Beziehung, weil da viel schief laufen kann. Mit den o.g. Vorschlägen kann es gelingen diese Phase zu überwinden und die Beziehung zu stärken. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr
Inali
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Verstehe ich das richtig, dass ich weiterhin so vorgehen wollte wie bisher? Das heißt, wenn er wieder in Rage 100 Dinge um sich wirft und nur auf der Suche nach etwas ist was er zerstören kann, bleibe ich bei ihm, erkläre ihm ruhig warum er das nicht darf. Einfach konsequent auch die Dinge wegnehmen aber nicht schroff reagieren. Wenn er schlägt und einfach nicht aufhört, stehe ich auch irgendwann auf und sage ihm, dass ich nicht gehauen werden möchte weil es mir wehtut und ich deshalb jetzt lieber auf dem Sofa sitzen will z.B. Mein Mann bringt ihn, wenn er ganz doll tobt, auch mal auf sein Zimmer, schließt die Tür und wartet ein wenig bis er wieder zu ihm geht. Auch da bin ich mir unsicher ob das der richtige Weg ist. Vielen Dank nochmal im Voraus Liebe Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Ja, begrenzen ohne zu kränken. Allerdings bin ich kein Freund davon, bei Problemen so weit aus dem Kontakt zu gehen und sie aufs Zimmer zu verbannen. Mir scheint eine Lösung im Kontakt besser, da alles andere doch wie Bestrafung wirkt. Dr.Ludger Nohr
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