Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Verlustangst??

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Verlustangst??

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Hallo, ich weiß mit meiner Tochter (10 Mon.) nicht mehr weiter.Bisher war es abends so:Milchbrei essen,Kuscheln mit Mama,etwas trinken&schlafen.Fertig.Seit einigen Tagen fängt sie sofort an zu schreien&zu weinen wenn ich mit ihr ins Schlafzimmer gehe,sie schläft dann zwar ein aber sobald der Körperkontakt mit mir unterbrochen wird oder ganz verschwindet wacht sie gleich auf&weint ganz fürchterlich.Anfangs dachte ich es hat mit´m Zahnen zu tun,aber das scheint nicht der Fall zu sein da sie ja immer gleich ruhig ist wenn ich ihr z.B. nur die Wange streichel.Sie steckt zwar gern meine Finger in den Mund&kaut drauf rum aber den (Kühl-)Beißring verweigert sie.Sie hatten mal geschrieben daß ein Kind in diesem Alter evtl.Angst hat die Bezugsperson zu verlieren (Verständnis/Begreifen von Nacht&Schlaf etc)Wenn dies der Fall bei ihr ist - wie kann ich ihr da helfen daß sie abends keine Angst haben muß oder versteht sie das nach einer gewissen zeit von alleine? Sie verweigert auch seit den letzten Tagen ihren Abendbrei und fängt gleich an wild zu schreien wenn man nur mit dem Löffel vor ihrem Mund auftaucht. Danke für Ihre Antwort LG Conny


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Conny, in der Tat ist es so, daß je älter der Säugling wird, desto genauer nimmt er die Vorgänge in seiner Umwelt wahr. Und er fängt sich an zu sorgen um seine Sicherheit und sein Wohlergehen. Dazu bedarf es zunächst keiner schlimmen Vorerfahrungen. Diese Sorgen und Ängste sind ihm angeboren und rühren aus den Urzeiten der Menschheit her, den Zeiten, in denen es für einen Säugling tatsächlich lebensgefährlich gewesen ist, nicht bei seiner ihn beschützenden Bezugsperson zu sein. Mit Zunahme der Selbstbewußtheit werden diese Trennungs- und Verlustängste immer intensiver, und die bis dahin entstandene Bindung wird nun auf ihre Stärke geprüft. Hat man seinen kleinen Säugling aber zum Einschlafen in der Zeit davor häufig schreien lassen (oft ja nur auf den gut gemeinten Rat Unkundiger hin), ist die Stärke der Bindung nicht in dem Maße gegeben und die Angst beim Säugling größer. Die logische Schlußfolgerung, gerade jetzt, wenn aus Entwicklungsgründen ein Phase der Prüfung stattfindet, viel Geduld aufzubringen, länger am Bett sitzen bleiben, bis der Säugling wirklich fest eingeschlafen ist und in der Nacht prompt zur Verfügung zu stehen, wenn der Säugling anfängt zu schreien. Das geht eigentlich nur beim gemeinsamen Schlafen (s. gezielter Suchlauf). Die Sicherheit, die er jetzt zusätzlich erfährt, wird für ihn zu einer guten Gewohnheit und schafft Bindungsstärke für weitere Prüfungen. Viele Grüße


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