EAA20
Sehr geehrte Frau Henkes, ich habe erneut eine Frage zum Thema Kindergarten. Meine Tochter ist 3 Jahre alt und geht seit 6 Wochen in die Kita. Zu Beginn habe ich sie begleitet in der Kita zur langsamen Eingewöhnung. Seit 2 Wochen gebe ich meine Tochter ab und verabschiede mich kurz. Zu Anfang hat sie sehr geweint, ließ sich aber nach wenigen Minuten beruhigen. Sie hat auch zu dieser Zeit Zuhause schon gefragt, ob ich im Kindergarten bleibe. Als ich das behutsam verneint habe, weinte sie dann bereits Zuhause. Sie hat jedoch nie gesagt, dass sie nicht in den Kindergarten will, ich solle einfach auch da bleiben. Mittlerweile weint sie erst, wenn wir schon in der Verabschiedung im Gruppenraum sind. Und auch nur kurz. Insgesamt ist mein Eindruck und auch der des Kindergartens, dass meine Tochter gerne dort hingeht. Sie ist fröhlich, spielt und wendet sich an die Erzieher, wenn sie ein Problem hat. Allerdings haben die Erzieherinnen geäußert, dass sie sich sehr häufig bei ihnen aufhält. Körperliche Nähe sucht, wie Hand halten. Nach Ermunterung spielt sie auch mit den anderen Kindern. Meine Tochter benötigt eine weibliche Person, die bestenfalls immer präsent ist. Mit 22 anderen Kindern in der Gruppe, Personalwechsel bzw. hohem Krankenstand nicht immer umsetzbar. Auch Zuhause merke ich Veränderungen. Sie besteht vehement darauf, dass ich sie ins Bett bringe und nicht ihr Papa. Im Supermarkt zum Beispiel darf ich kaum einen Meter vor ihr gehen. Ich habe das Gefühl, dass sie Verlustängste hat. Allerdings gab es nie längere, unfreiwillige bzw. abrupte Trennungen in der Vergangenheit, wie Krankenhausaufenthalte etc. Meine Tochter war zuvor nicht fremdbetreut. Ich hatte 3 Jahre Elternzeit. Ich möchte sie gerne unterstützen, dass sie es weiterhin gut schafft, in die Kita zu gehen oder überfordere ich sie etwa? Wie gesagt, sie erzählt viele positive Situationen. Zudem bleibt sie auch nur rund 4 Stunden dort. Sie ist danach schon recht erschöpft. Vielleicht können Sie mir etwas bezüglich ihrer Anhänglichkeit erklären bzw. Tipps geben, wie ich sie weiter unterstützen kann. Ich gebe ihr sehr viel Nähe und Kuscheleinheiten. Herzlichen Dank!
Guten Tag, insgesamt scheint sich Ihre Tochter doch recht gut in die Kita einzuleben und wohlzufühlen. Ihre aktuelle starke Anhänglichkeit wird damit zusammenhängen, dass mit dem Besuch der Kita für Ihre Tochter ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat. Nicht umsonst wird der Kita-Eintritt als Meilenstein der Entwicklung bezeichnet. Für uns Erwachsene ist das nicht mehr so leicht vorstellbar, aber für ein Kind ändert sich plötzlich sehr viel. Ihre Tochter ist nun für mehrere Stunden nicht mehr mit Ihnen zusammen. Sie muss sich auf eine neue Umgebung, Räume, Menschen einlassen. Schon der Lärmpegel und die Unruhe sind ganz anders als zuvor. Sie bemerken dies an der Erschöpfung Ihrer Tochter. Diese Veränderungen können Kinder zunächst irritieren. Daher sucht Ihre Tochter jetzt wieder verstärkt Ihre Nähe, die Sie ihr auch gewähren. In der Regel verkraften Dreijährige all diese Umstellungen gut. So sieht es ja auch bei Ihrer Tochter aus. Wenn sie die Erfahrung verinnerlicht hat, dass Sie nach der Kita immer wieder für sie da sind, dass die Trennung immer nur eine begrenzte ist, wird sie ihre Verlustängste ablegen können und das Bedürfnis nach körperlicher Nähe zu Ihnen wird nachlassen. Es ist außerdem hilfreich, wenn sich der Vater immer wieder einbringt, auch wenn er vielleicht noch eine Weile die Zurückweisungen seiner Tochter verkraften muss. Ihre Tochter lernt dadurch, dass ihr zwei gute elterliche Objekte zur Verfügung stehen, die zuverlässig für sie da sind. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Lieber Herr Dr. Posth, meine Tochter Clara (bald 2)macht seit einigen Wochen grosse Probleme. Sie ist extrem anhänglich, läuft mir überall hinterher und toleriert es überhaupt nicht, wenn ich mal nicht da bin. Mein Mann kümmert sich auch viel um sie und sie sind auch eigentlich ein Herz und eine Seele, aber trotzdem weint sie viel, wenn ich nur ...
Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte Ihnen ja schon von meiner Tochter berichtet (wird am Fr. 2), die seit 2 Mon. unter starker Verlustangst leidet und keine Nacht mehr durchschläft. Wir haben jetzt versucht, sie ein paar Nächte bei uns im ZImmer (im eigenen Bett) schlafen zu lassen. Dort wurde sie aber noch öfter wach und fühlte sich offenbar total ...
Hallo! Ich habe da mal eine kleine aber wichtige frage an Sie. Und zwar : Mein Sohn (2 1/2) Jahre möchte nicht mehr bei seiner Oma bleiben geschweige den dort schlafen. Normalerweise , ist die Oma sein Heiligtum. Seid einigen Monaten , ist es aber so , das er nur noch zu Ihr hinfährt , wenn auch ich dabei bin. Schlafen bei Ihr ist überhaupt nicht ...
Hallo Ich schrieb einen Beitrag was das Thema Verlustangst meines 2 1/2 jährigen sohnes Betrifft. Sie fragten mich , ob es einen Großvater in dem leben meines Sohnes gibt. Ja , den gibt es und er beschäftigt sich so gut er kann mit ihm. Auch , hatte ich ein gespräch mit meiner Mutter deswegen geführt wodrauf ich nur zu antwort bekamdas nichts pass ...
Hallo, ich weiß mit meiner Tochter (10 Mon.) nicht mehr weiter.Bisher war es abends so:Milchbrei essen,Kuscheln mit Mama,etwas trinken&schlafen.Fertig.Seit einigen Tagen fängt sie sofort an zu schreien&zu weinen wenn ich mit ihr ins Schlafzimmer gehe,sie schläft dann zwar ein aber sobald der Körperkontakt mit mir unterbrochen wird oder ganz vers ...
Hallo,mein Sohn(13Monate) macht mir z.Z.große Sorgen.Vor ca 5 Wochen hab ich mich heftig mit meiner Mutter gestritten(hat er nicht mitbekommen).Er hat aber sehr wohl gemerkt,daß wir nicht mehr hingefahren sind(vorher ca 1x pro Woche und er war 1-2x im Monat mehrere Stunden dort).Letztes Wochenende war eine Familienfeier mit sehr schlechter Stimmung ...
Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn hat momentan riesige Verlustangst. Er schläft abends in seinem Bettchen ein, allerdings müssen mein Mann oder ich daneben stehen bleiben bis er eingeschlafen ist. Er vergewissert sich mehrfach, ob wir noch dort stehen. Wir haben auch versucht, zeitweise aus dem Raum zu gehen und ihn ein wenig weinen zu lassen ...
L.Dr. Posth, ich versuche seit Sept. unsere Tochter (05.2007) im KiGa einzugewöhnen. Kenne Ihre beiden Bücher und seit ca. 5 Jahren das Forum und dachte, ich sei gerüstet gegen einen KiGa mit eigentlich harter Ablösung. Habe mit Hilfe dieses Wissens die KiGä inzwischen überreden können, dass ich als sichere Basis mit im Raum bleiben darf. Die erste ...
Sehr geehrter Dr. Posth,meine Tochter,11 Monate,FB,nie schreien gelassen, war bis dato ein besonders fröhliches Baby.Ich habe seit sie 6 Monate alt ist ca. 20x beruflich ausgeholfen, meine Tochter war dabei und wurde von meinem Mann betreut, sie hat es sehr gut aufgenommen.Letzte Woche bin ich mit ihr im Zug für 2 Tage zu meiner Familie gefahren, w ...
Hallo:) Meine Tochter,2 J.,eigentlich immer fröhlich, war von Anfang an ein Mamakind aber es war kein Problem wenn Verwandte etc mit Ihr alleine spielten oder nach einer gewissenZeit mal für ne Std. mit Ihr alleine waren bei uns zu Hause,aber brauchte sie immer etwas Zeit bei jedem bis sie warm wurde,es ging es auch mal ohne mich.Seid 1 Wo. aber n ...