Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Verlange ich zu viel von ihr?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Verlange ich zu viel von ihr?

Mitglied inaktiv

HAllo Dr. Posth, Tabea ist im Januar 3 JAhre alt geworden. Sie hat ein 4 Monate altes Brüderchen, welches leider ein wenig lärmempfindlich ist. Tabea schafft es nun immer wieder, ihn bei Stillen und beim Schlafen zu stören. Wir haben viel Platz und sie darf auch überall spielen. Wir haben unten 4 große Zimmer, und in einem schläft der Kleine tagsüber. Tabea hat die anderen 3 Zimmer und den Flur zu ihrer Verfügung und trotzdem tobt sie immer lauthals durch das Zimmer, wo der Kleine schläft, der dann natürlich immer wach wird. Ich bitte sie ständig etwas leiser zu sein, ich spiele mit ihr, ich lese ihr vor und erkläre ihr, daß wenn sie laut ist und Aaron wach macht, ich ihr nicht mehr vorlesen kann. Nichts hat bisher geholfen. Sie macht weiter Krach und der Kleine wird wach. Ebenso beim Stillen. Dabei ist Aaron ein Schnelltrinker. Wir sind fast immer in 5 Minuten fertig. Aber sie kann noch so interessante Spielsachen haben, immer wieder kommt sie zu uns und stört den Kleinen, der daraufhin nicht mehr trinkt. Auch vorlesen funktioniert nicht, da sie dann so viel auf meinem Schoß rumhampelt, daß sie den Kleinen immer wegstößt. Haben Sie vielleicht einen Tip für uns? Oder erware ich zu viel von ihr? Kann ein 3jähriges Kind das schon begreifen? LG Regina


Liebe Regina, die Geschwisterkonkurrenz ist groß, und Ihre Tochter fühlt sich regelrecht vernachlässigt, wenn sie sich intensiv mit ihrem Brüderchen beschäftigen. Daß Aufmerksamkeit geteilt werden kann und muß, fällt ihr noch sehr schwer zu verstehen. Also versucht sie beständig und eifersüchtig, Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie müssen sie schon in Ihrer Nähe dulden, sonst geht es gar nicht. Aber Sie müssen ihr etwas sehr Attraktives zur Ablenkung geben. Schenken Sie Ihr z.B. eine Puppe, die dann ihr eigenes Kind ist, dem sie nun soviel Aufmerksamkeit schenken muß wie Sie dem Brüderchen. Sie kann ja derweil die Puppe "füttern". Viele Grüße


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