Frage: Toxische Freundschaft fortsetzen?

Sehr geehrte Frau Henkes, sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich schätze Ihre Expertise sehr und hoffe, Sie können mir mit meinem Problem weiterhelfen. Ich habe eine Freundin mit Tochter, ich habe einen Sohn (beide 3). Beide sind total verschieden. Sie sehr introvertiert, nicht schüchtern. Er sehr extrovertiert. Sehr offen und umarmt andere zur Begrüßung und macht Spielangebote an andere Kinder und auch deren Eltern. Die beiden kennen sich quasi seit der Geburt. Beide Einzelkinder, aber ab ca. 1 Jahr in unterschiedlichen Krippen vormittags. Sie hatte aber noch nie Interesse an ihm. Sie hat bei Treffen nur nebenher separat gespielt während er sie zum gemeinsamen Spiel oder Buch lesen animiert hat. Wenn er Kontakt aufnimmt zu der Mama hat das Mädchen schon immer geschrieen, geweint, gehauen. Und je älter sie wurden, desto schlimmer wurde es. Keine schöne Situation bei Treffen, da meine Freundin nur mit ihrer Tochter spielen darf und mein Sohn mit Tochter und Mutter spielen möchte, aber nur abgewiesen wird. Wobei die Mutter ihn gern ins Spiel einbeziehen möchte. Es gibt jedes Mal mehrfach Geschrei. Trotzdem sagte mein Sohn immer sie sei seine Freundin. Nun haben wir uns nicht mehr getroffen. Ich frag mich ob ich den Kontakt zwischen den beiden wieder herstellen oder mich auf seine anderen positiven Freundschaftenkonzentrieren sollte? Ich habe Angst, dass sein offenes Wesen unter der ständigen Zurückweisung leidet bzw. er lernt, dass andere sich in einer Freundschaft so verhalten.

von Goldherz am 08.04.2021, 10:48



Antwort auf: Toxische Freundschaft fortsetzen?

Guten Tag, das könnte ja auch leicht eine Situation werden, die für Sie Mütter als Freundinnen schwierig wird. Solange Ihr Sohn sich gerne mit dem Mädchen trifft, ist nichts dagegen einzuwenden das weiter zu tun. Ich würde es nach Ihren Beschreibungen ohnehin nicht als Freundschaft bezeichnen. Aber Ihr Sohn lernt in Ihrem beschützenden Beisein, wie verschieden Menschen sein können und dass es Kinder gibt, mit denen der Kontakt schwierig herzustellen ist. Diese Erfahrung macht er sicher auch schon in der Krippe. So kann er lernen, dass andere Kinder auch mal nicht mit ihm spielen wollen, ohne dass dies auf ihn oder sein Verhalten zurückzuführen ist. Sie schreiben ja, dass er auch Freundschaften hat, die ihm positive Begegnungen ermöglichen und in denen er sich anders einbringen kann. Schädlich sind diese Begegnungen mit der Tochter Ihrer Freundin gewiss nicht und sie werden Ihren Sohn auch nicht belasten. Aber ob Sie und Ihr Sohn auf Dauer Spaß daran haben, ist eine andere Frage. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 08.04.2021



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