Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Stresst er sich mit seinem Verhalten?

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Stresst er sich mit seinem Verhalten?

excellence2

Beitrag melden

Lieber Dr. med. Nohr, unser Sohn ist 1,5 Jahre alt und hat ein Verhalten, dass ich bei anderen Kindern noch nie beobachten konnte. Und zwar versucht er wie in einem Rudel immer alle zusammenzuhalten. D.h. wenn wir mit Oma u. Opa spazieren gehen, dann läuft er normal mit uns mit. Achtet aber penibel darauf, dass niemand vorgeht, stehenbleibt o.ä. Dann ruft er denjenigen und holt ihn zurück. Auch wenn er etwas entdeckt, muss er es allen zeigen. Z.B. einen Vogel. Sind wir auf einer Familienfeier, dann holt er sich die Leute, mit denen er vertraut ist, zu sich auf den Boden. Er sammelt quasi alle vom Tisch ein. Wenn mein Mann und ich beide zuhause sind, kann er es nicht ertragen, wenn Papa z.B. in der Badewanne ist und ich mit ihm runter in die Küche gehe. Er möchte immer, dass alle zusammen sind. Das ist von Anfang an so und recht anstrengend. Wie deuten Sie dieses Verhalten? Ist es für ihn selbst nicht ziemlich stressig, dass er immer den Überblick behalten muss/will, dass alle zusammen bleiben? Wir freuen uns sehr über Ihre Einschätzung hierzu. LG


Beitrag melden

Hallo, Sie beschreiben da ein interessantes und eigentlich sehr positives Sozialverhalten. Ich würde das so verstehen, dass Ihr Kind das Vertraute/die Vertrauten braucht, um sich zurechtzufinden. Kinder entwickeln ja oft ein ziemlich regelhaftes (fast zwanghaftes ) Verhalten, weil das Bekannte Sicherheit vermittelt. Es ist eine ungeheure Menge an Informationen, die Kinder verarbeiten müssen und das tun sie auch damit, indem sie feste und damit wiedererkennbare Regeln entwickeln (so muß das Märchen immer im gleichen Wortlaut vorgelesen werden, muß das Abendritual immer gleich sein, die Sitzplätze immer gleich verteilt usw.). Nur so gibt es in dem Gewirr der Erfahrungen ausreichende "Ruheplätze", die gerade dem stress entgegenwirken. Man kann diesen Wünschen nicht immer nachkommen, aber wenn man sie als Sicherung versteht, ist es leichter und spielerischer möglich, auf sie einzugehen. Mit der Zeit ändern sich diese Sicherungs-"Konzepte" und dann werden Sie schmunzelnd von diesem "Gruppenzwang" erzählen. Dr.Ludger Nohr


excellence2

Beitrag melden

Hinzu kommt sein eiserner Wille. Z.B. darf ich ihm nur einen Schuh anziehen und Papa den anderen, wenn er da ist. Oder einen Schuh Opa und einen Oma. Sein Gerechtigkeitssinn scheint ebenfalls ausgeprägt zu sein. Er hat noch nie jemandem ein Spielzeug weggenommen. Ganz im Gegenteil, er geht zu anderen Kindern hin und gibt ab/teilt. Er wird übrigens nicht fremdbetreut. Ich habe 3 Jahre Elternzeit genommen. LG


Beitrag melden

Hallo, Sie beschreiben da ein interessantes und eigentlich sehr positives Sozialverhalten. Ich würde das so verstehen, dass Ihr Kind das Vertraute/die Vertrauten braucht, um sich zurechtzufinden. Kinder entwickeln ja oft ein ziemlich regelhaftes (fast zwanghaftes ) Verhalten, weil das Bekannte Sicherheit vermittelt. Es ist eine ungeheure Menge an Informationen, die Kinder verarbeiten müssen und das tun sie auch damit, indem sie feste und damit wiedererkennbare Regeln entwickeln (so muß das Märchen immer im gleichen Wortlaut vorgelesen werden, muß das Abendritual immer gleich sein, die Sitzplätze immer gleich verteilt usw.). Nur so gibt es in dem Gewirr der Erfahrungen ausreichende "Ruheplätze", die gerade dem stress entgegenwirken. Man kann diesen Wünschen nicht immer nachkommen, aber wenn man sie als Sicherung versteht, ist es leichter und spielerischer möglich, auf sie einzugehen. Mit der Zeit ändern sich diese Sicherungs-"Konzepte" und dann werden Sie schmunzelnd von diesem "Gruppenzwang" erzählen. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter wird im Frühling 8 Jahre, sie ist in der 2. Klasse. Deutsch, Lesen, Textverständnis, Schreiben, Mathe,... alles fällt ihr leicht. Sie schreibt überwiegend 1 und 1-2. Da ihr alles so leicht fällt und sie schnell lernt langweilt sie sich des öfteren. Wenn sie zügig mit einer Aufgabe fertig ist während die ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...

Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...

Guten Tag,  ich mache mir aktuell etwas Sorgen wegen dem Verhalten meiner Tochter, die im Mai 2 Jahre alt geworden ist. Erstmal das Thema Augenkontakt. Der ist nämlich so gut wie nie vorhanden...wenn sie uns anspricht schaut sie uns an und ab und an beim Spielen...reden wir aber mit ihr oder ansonsten beim Spielen schaut sie uns nie an...ist ...

Guten Abend Frau Dr. Henkes,   wir machen uns wirklich Sorgen und ich mache mir fürchterliche Vorwürfe, dass das Verhalten meines Sohnes (2,5 Jahre) aus meiner Erziehung resultiert (eher ängstlich und wenig Kontakt mit Anderen).  Unser Sohn hat quasi Angst vor anderen Kindern, wobei das Alter keine Rolle spielt. Am Spielplatz geht er andere ...

Liebe Frau Henkes! Ich habe zwei Söhne (5 Jahre und 2 Jahre). Seit Ferienbeginn (vor zirka 3 Wochen) fällt der Große bzw. sein Verhalten negativ auf. Es gibt Momente wo er ganz lieb zu seinem Bruder ist, super miteinander spielen und liebevoll mit ihm uns uns redet, aber es gibt leider auch viele Momente, wo er einfach nur Blödsinn macht und de ...

Hallo Frau Henkes, Das Verhalten von meinem 2,5 jährigen Sohn macht mir große Sorgen. Ich bin mir nicht mehr sicher ob das noch normal ist.  Er war schon immer sehr willenstark. Mit 12 Monaten hat er über 50 Wörter deutlich gesprochen und mit 15 Monaten angefangen 2 Wort Sätze zu machen. Er konnte damals schon erste Gefühle benennen. Mittler ...

Hallo Frau Henkes, Unsere Tochter 4 Jahre hat schon länger das Verhalten, dass sie mir als Mama gegenüber aggressiv ist, sobald sie von Oma und Opa (Schwiegereltern) wieder runter kommt. Wir wohnen im selben Haus. Sie kommt runter, bei Papa ist sie zum Beispiel das bravste Kind, aber sobald sie mich sieht, oder ich dann mit ihr alleine bin, ...