Marquesse
Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter ist jetzt korrigiert 17 Monate alt (war ein Extremfrühchen). Sie ist ein fröhliches, neugieriges und aufgewecktes Mädchen. Seit Mai 2022 - so ziemlich genau zu der Zeit als wir mit Physiotherapie angefangen haben, hat sie die Selbstbefriedigung entdeckt. Sie liegt dabei bäuchlings auf dem Boden und drückt sich dagegen, schiebt sich hin und her. Das ganze dauert meist nur ein zwei Minuten. Wir haben sie bislang immer gewähren lassen, anfangs ab und an versucht abzulenken, aber haben sie nie unterbrochen, geschimpft oder gar verboten. Sie hat das unregelmäßig immer mal gemacht, manchmal 2 mal täglich, manchmal ein paar Tage gar nicht. Die Physiotherapeutin konnte keinen Bezug zu ihr aufbauen, nach drei Monaten brachen wir die Behandlung ab, da unser Kind echten Stress/ Angst bei jeder Sitzung hatte. Wir haben dann im September zu einer Physiotherapeutin/ Osteopathin gewechselt und seitdem ist alles prima. Sie geht sehr gern dorthin und hat auch eine entspannte und positive Beziehung zu Ihrer Therapeutin dort. Im Oktober sind wir umgezogen. Nun zu meiner Frage: Seit ca. 2 Wochen befriedigt sich unsere Tochter ständig selbst. Jeder kleine "stressauslöser" wird zum Anlass genommen. Bei jedem Anflug von Frustration oder Ärger flüchtet sie sich sofort in diese Handlungen. Ein Spiel klappt nicht wie gewünscht, ein Baustein passt nicht in die Öffnung am Würfel in die sie ihn gern hineinbefördern möchte, ich kann sie gerade nicht hochheben weil ich beim Kochen schmutzige Hände habe und sie erst kurz abwaschen muss, sie bekommt etwas nicht gereicht was sie haben möchte usw. die Liste ist fast endlos. Das kann dann schonmal sein das so ein Morgen mit 10 Mal losgeht und dann nachmittags geht es dementsprechend weiter. Auch wenn wir mitten im Spiel sind. Mir kommt das sehr viel vor. Ist das noch normal? Ich finde es gut das sie ihren Körper entdeckt, möchte es auch nicht unterbinden, nur keine zwanzig, dreißig mal am Tag und möchte auch nicht das sich das als einzige "Stressbewältigungstaktik" bei ihr manifestiert. Was können wir tun?
Guten Tag, Sie können Ihre Tochter ruhig gewähren lassen. Sie nutzt die Selbstbefriedigung zur emotionalen Selbstregulation. Das ist ein wichtiger, aktiver Beitrag sich vom Angewiesensein auf die Eltern unabhängig zu machen. Mit fortschreitender Entwicklung wird Ihre Tochter noch andere Möglichkeiten kennenlernen sich zu beruhigen. Sie können Ihre Tochter sprachlich durch die Wutanfälle und Frustrationen begleiten. Dabei können Sie ihr immer wieder bestätigen, dass es wirklich sehr ärgerlich ist, dass sie z.B. gerade warten muss. Es geht aber leider nicht anders. Trösten und beruhigen Sie sie und zeigen Sie ihr Möglichkeiten auf, wie sie ein Problem lösen kann. "Komm, wir versuchen nochmal zusammen, den Baustein in den Würfel zu bekommen." Widmen Sie dem Thema Selbstbefriedigung nicht zuviel Raum. Vermutlich können Sie die Selbstbefriegiung ohnehin derzeit nicht eindämmen oder untersagen, da Ihre Tochter das von ihrer Entwicklung her noch gar nicht verstehen und schaffen kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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