Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Posth, im Suchlauf habe ich schon Antworten zu diesem Thema erhalten. Aber eine Frage ist für mich unbeantwortet geblieben. Wie genau sage ich denn einem Kind, dass Selbstbefriedigung etwas privates ist, ohne es abzuwerten und sonstwie negativ klingen zu lassen? Wenn ich meinem Sohn sage, dass ich mich nicht als "Rubbelhilfe" mißbrauchen lassen möchte, klingt das für mich schon abwertent. Ich sage meinem Sohn (wird nächsten Monat 6), dass ich das nicht möchte und er in seinem Zimmer das gleiche mit einem Kissen erreichen kann. Aber er versucht es jeden Tag wieder und mich stört es immer mehr. Außerdem hockt er sich jetzt häufiger vor seine kleine Schwester (Krabbelkind) und wackelt mit seinem Penis vor ihr rum. Die Kleine findet das natürlich sehr interessant, doch mich stört das total. Wie reagiere ich darauf richtig und gleichzeitig so, dass er es auch lässt? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe Marion, zunächst würde ich im Kindergarten oder dort, wo er sich sonst noch viel aufhält, nachforschen, woher dieses -sagen wir- leicht sexualisierte Verhalten kommt. Diese Quelle müßte abgestellt werden. Erst dann ist ein Gespräch mit Ihrem Sohn sinnvoll, was mit 6jährigen geht. Und nun haben Sie auch Argumente dafür, ihm zu sagen, daß zur Schau gestellte Sexualität in unserer Gesellschaft nicht üblich ist und sogar geahndet wird. Daß aber Sexualität im "privaten" Raum etwas Schönes und ganz Normales ist. D.h. die Negativbewertung richtet sich dann nicht mehr gegen die Sexualität als solche, sondern gegen den Akt, wie eindeutig auch immer, in aller Öffentlichkeit. Diese Regel muß er dann akzeptieren lernen. Viele Grüße
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