Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Posth, fragte letztens da Sohn (Knapp 5 J.) nach Klinikaufenthalt aggressiv auffällt. Niemand hat ihm etwas negatives angseinflößends gesagt, dennoch starke Ängste auch vor Ablehnung durch andere, haut oder tritt dann. Auch ohne jeden Grund.Oder er reagiert vollkommen unangemessen - z.b. auf zerkritzelten Zettel haut er Kind mit Buch. Dinge, die er haben möchte, reißt er an sich. Ansonsten klettet er sehr an die Eltern (macht sich bereits Gedanken, um Auszug als Erwachsener, ob wir ihn dann vermissen). Zwilllingsbruder ist völlig unauffällig. Wie bringen wir ihn dazu, seine Emotionen besser im Griff zu haben und sozialverträglicher zu handeln. Er ist sprachlich sehr gewandt und wir schlagen ihm daher immer wieder vor, Konflikte verbal zu lösen. Vielen Dank für ihre Antwort im Voraus, Tomika
LIebe Tomika, war denn nur das eine Kind im Krankenhaus? Und war Ihr Sohn in dieser Zeit ganz alleine dort? Es geht dann gar nicht darum, dass man Ihrem Sohn etwas zugefügt hat, oder dass etwas Negatives passiert sei. Es genügt, dass diese Trennung stattgefunden hat, und Ihr Sohn sich sehr verlassen gefühlt hat. Das innere Erleben diesen Krankehausaufenthaltes muss er jetzt innerlich verarbeiten, und da wahrscheinlich keine Gespräche darüber stattfinden, kein Ansprechen seiner Ängste, keine besonders Vergünstigungen im Nachhinein wie z.b. noch einmal bei den Eltern schlafen dürfen, baut er seine negative Gefühle aggressiv anderen Kindern gegenüber ab. Wahrscheinlich wäre es sehr gut, mit Ihrem Sohn die Krankenhauserlebnisse immer wieder einmal zu besprechen, ihn zu bedauern und zu trösten, ihm zu erklären, warum das sein musste, damit er gesund bleibt usw. Außerdem sollte er sich etwas wünschen dürfen, das seine inneres Leid lindern könnte. Und diesen Wunsch erfüllen Sie ihm dann. Viele Grüße
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