Katja86
Sehr geehrte Frau Henkes, meine Tochter wird im September 5 Jahre alt. Sie war schon immer ein sehr zurückhaltendes Kind, auch als Baby hat sie sehr stark gefremdelt. Zuhause ist sie sehr aufbrausend und testet ihre Grenzen aus. Sie kam mit drei Jahren in den Kindergarten, die Eingewöhnung war in Ordnung. Es gab nicht viele Tränen und sie konnte zu einer Erzieherin eine gute Beziehung aufbauen, die für sie bis heute noch sehr wichtig ist. Übermäßig gerne ging sie noch nie in den Kindergarten, die meiste Zeit ist es aber ok für sie. Sie trennt sich morgens mal besser, mal schlechter (zur Zeit gut), braucht erst ihre Aufwärmphase bei ihrer Lieblingserzieherin uns spielt dann auch mit ihrer Freundin. Sie hat eine beste Freundin, mit der sie am liebsten immer spielen würde. Diese spielt auch gerne mit anderen Kindern, was meiner Tochter nicht immer gefällt… Bekommt meine Tochter Spielangebote von anderen Kindern, lehnt sie diese meistens ab. Wenn ich sie frage, warum sie das macht, meint sie, dass alle anderen bis auf ihre Freundin blöd sind, da sie nicht das spielen, was sie will. Oft bekomme ich auch zur Antwort, dass ein Kind blöd ist, weil es komisch schaut oder komisch lacht… Wir treffen uns auch regelmäßig mit anderen Kindern aus ihrer Gruppe oder aus dem Ort. Aber sie sagt schon oft vorher, dass sie nicht mag, weil das Kind blöd ist. Mir fällt dann auch auf, dass es meiner Tochter schwer fällt sich richtig auf das Spiel mit dem Besucherkind einzulassen. Sie spielt dann auch oft für siech alleine, wirkt aber dabei zufrieden. Mir ist klar, dass sich meine Tochter ihre Freunde selbst aussuchen muss, aber ich finde es schade für sie, dass sie sich nur auf ihre eine Freundin beschränkt. Sie hat in letzter Zeit deutliche Fortschritte gemacht, sie geht alleine in die Bäckerei und kauft sich was, sie holt ihren Vater von der nahegelegenen Bushaltestelle ab, bestellt im Restaurant selbst. Sie bemüht sich meines Erachtens auch mehr und mehr ohne meine Hilfe auf andere Kinder zuzugehen. Ihr reicht es dann auch oft, dass sie nur dabei ist und zuschaut oder nebenbei was anderes macht. Ich merke, dass sie gerne dabei sein und mitspielen würde, aber sich nicht traut oder nicht weiß, wie sie es machen soll. Wir haben noch eine Tochter, die im September zwei Jahre alt wird. Wir hatten bis vor kurzem immer mit großer Eifersucht seitens unserer großen Tochter zu kämpfen. Das hat sich in den vergangenen Wochen aber deutlich gebessert. Wie würden Sie dieses Verhalten einschätzen? Wie kann ich meine Tochter unterstützen? Vielen herzlichen Dank schon im Voraus!
Guten Tag, vermutlich ist das Selbstgefühl Ihrer Tochter noch nicht so weit entwickelt, das sie von sich aus auf andere Kinder zugehen kann. Das verbirgt sie noch hinter der Abwertung der anderen, die dann eben blöd sind. Gleichzeitig zeigt Ihre Tochter im Sozialverhalten noch eine Dominanzproblematik. Sie will nur mit anderen spielen, wenn die machen, was sie will. Auch damit versucht sie vermutlich eine Selbstunsicherheit zu kompensieren. Die Selbstentwicklung kann durch die Ankunft eines Geschwisters zeitweilig stagnieren, da das ältere Kind sehr mit der Rivalität zum neuen Geschwister beschäftigt ist. Inzwischen scheint Ihre Tochter die Entthronung jedoch besser bewältigt zu haben und kann sich jetzt vermutlich wieder anderen Entwicklungsaufgaben widmen. Wenn Sie viele Gelegenheiten bekommt, sich als gut, kompetent und handlungsmächtig zu erleben, wird ihre Selbstentwicklung voranschreiten und sie wird ein stabileres Selbstwertgefühl entwickeln. Damit ausgestattet, wird sich ihr Bedürfnis nach Kontakt zu anderen Kindern entwickeln und sie wird deren Gesellschaft deutlicher suchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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