Abraxania
Hallo, mein Sohn knapp 4 Jahre, eigentlich ein fröhlicher und glücklicher Junge hat in letzter Zeit öfter sehr... hmm... melancholische Tage, würde ich es nennen. Er hat sehr früh gelernt seine Emotionen zu benennen und ist extrem mitfühlend gegenüber seiner Umwelt und leidet mit allem und jedem mit. Auch mit Gegenständen, die irgendwie beschädigt sind ("Der arme Stock ist abgebrochen.") Auch dreht sich bei ihm im Spiel alles um das Thema "das Kind und seine Mama." Auch seine Autos haben ein Mama-Auto usw. Ich muss dazu sagen, dass ich Vollzeit arbeite, weil es finanziell nicht anders geht und er Vollzeit in Kinderbetreuung ist. Derzeit bei einer Tagesmutti, die leider auch nicht die Idealbesetzung ist (sehr altmodische Erziehungsmethoden mit "in die Ecke stellen" usw.), ich finde aber leider bei uns auf dem Land niemand anderen und bin froh, dass er jetzt im August in den Kindergraten kommt, letztes Jahr gab es keinen Platz. Ich merke wie schwer es ihm fällt sich morgens von mir zu trennen und wie sehnsüchtig er mich nach 8,5 Stunden empfängt. Eine Reduzierung meiner Arbeitszeit ist leider nicht möglich. mein Mann steht als Bezugsperson nur eingeschränkt für den Kleinen zur Verfügung, weil mein Mann sehr kühl und fordernd ist gegenüber Kindern und da nicht aus sich raus kann und leider auch oft depressive Phasen hat. Weitere familiäre Betreuungspersonen stehen leider nicht zur Verfügung. Ich versuche eine bedürfnisorientierte Erziehung mit klaren Regeln umzusetzen (wie alle Dinge im Leben klappt das mal besser, mal schlechter). Seit neuestem sagt mein Sohn, dass er auf keinen Fall "groß" werden will, sondern mein kleines Baby sein und sogar wieder kleiner werden möchte. Er wollte sogar mal weniger essen, damit er nicht so schnell weiterwächst. Das macht mir nun doch Sorgen. Aber das haben wir geklärt im Gespräch. Bei liebevollen Gesprächsversuchen, warum er denn nicht groß werden will, rückt er nicht mit der Sprache raus und wechselt sofort das Thema. Ich kann mir nicht erklären, wo das herkommt. Wir haben nichts dergleichen gelesen, geschaut oder so. Allerdings hatten wir uns Ostern in einem Freiteitpark für 10 Minuten verloren und das war für uns beide ganz schrecklich. Kann daher noch so eine Verlustangst kommen? Ich habe das Gefühl, es dreht sich irgendwie um seine Sorge, allein zu sein. Als würde er wissen, dass wenn man groß ist, man nicht mehr so beschützt ist. wie kann ich ihm helfen, diese Sorgen loszuwerden? sind solche Phasen als Kind normal?
Guten Tag, solche regressiven Phasen sind in der Kinderentwicklung ganz normal und können immer mal wieder auftauchen. Das Kind möchte in solchen Phasen, dass die aktuelle Situation erhalten bleibt. Es genießt die Vertrautheit und enge Beziehung zu den Bezugspersonen und die - im Alter Ihres Sohnes - immer noch vorhandene weitreichende Bedürfnisbefriedigung. Ihr Sohn kann Ihnen nicht erklären, warum er nicht groß werden möchte, weil er es selber nicht weiß. Aber er merkt jetzt schon, dass das Leben der Erwachsenen sich von dem der Kinder unterscheidet. Er wird spüren, dass es Ihnen nicht leicht fällt, ganztägig arbeiten zu gehen. Auch die Belastungen des Vaters kann er wohl schon intuitiv erahnen. Daher entscheidet er sich derzeit noch für die Option klein zu bleiben. Das ist ganz in Ordnung so. Die Vorteile des Großwerdens kann er sich noch nicht vorstellen. Aus der Distanz lassen Ihre Beschreibungen eher auf Versagensängste schließen. Sie können Ihren Sohn ruhig darin bestätigen, sein jetziges Leben zu genießen. Erklären Sie ihm, dass das Großwerden noch sehr lange dauert. Es geht auch nur schrittweise vorwärts, so dass man alles, was einem vorher schwierig erscheint, können wird, wenn es nötig ist. Für Ihren Sohn wäre es sicher hilfreich, wenn sein Vater sich ihm mehr zur Verfügung stellen könnte. Vielleicht könnten sich Ihrem Mann mit therapeutischer Hilfe neue Möglichkeiten eröffnen, sich auf seinen Sohn mehr einzulassen. Solange könnten Sie eventuell darauf achten, ein "Papa-Auto" ins Spiel einzuführen. Der Platz des Vaters könnte so eine positive Besetzung erfahren. Das ist für Ihren Sohn sehr wichtig, denn er braucht männliche Identifizierung. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Guten Morgen, meine Eltern haben den Erziehungsstil angewandt, der früher so üblich war – Babys alleine im Zimmer schlafen und schreien lassen, Elternschlafzimmer war tabu, die Bedürfnisse der Kinder wurden nicht ernst genommen, es wurde konsequent und hart erzogen, weil einem die Kinder sonst auf der Nase herum tanzen und ich wurde auch geschlage ...
Guten Herr Dr. Posth, Meine Tochter (16 Monate) möchte, seit ungefähr drei Wochen, nachts nicht mehr in ihrem Bett schlafen. Dabei gibt es die Variante, dass ich sie ganz normal zu Bett bringe und sie wie immer, ganz friedlich einschläft, jedoch nach ca. einer Stunde wieder aufwacht und sie sich dann nicht mehr beruhigen lässt. Die zweite Varian ...
T. 33 Mon. alt, will seit einiger Zeit nicht baden u. v.a. n. Haare waschen. Drama!. Alle Überredungsvers. funktionieren nicht. Jetzt durch Hitze, Sonnencrem Chlor aus Pool müssen gewaschen werden. Hat lange Haare, sie will sie nicht kurz haben. Habe gesagt, dass sie nicht mehr raus kann, wenn sie sich nicht waschen lässt. Mann sagt, es gibt keine ...
Guten Tag Dr. Posth,Sohn 39 M, Eingew seit 4 Wo. Sanfte Eingew mit BezErz lt. Konz. 1. Tag dabei, 2. Tag für 1 Std gegangen, 3. Tag für 2 Std, am 4. Tag (Freit) Bringen/Holen (3 1/2 Std), alles nach Absprache u ohne Tränen, nicht aus Überzeug sond. auf Druck der Erz. Montg totaler Rückschritt. Durfte nicht gehen, er wollte nichts mitmachen, war geg ...
Guten Abend Frau Henkes, meine Tochter (2,5) sollte an Heiligabend und Silvester bei Ihrem Vater übernachten. Er hat sie nachmittags abgeholt und einen schönen Abend mit ihr verbracht. Kurz vor Mitternacht erhielt ich den Anruf, dass sie weint und schreit, weil sie lieber bei der Mama schlafen will und ich sie abholen soll, was ich auch tat. D ...
hallo Frau Henkes , Ich hatte da mal eine Frage, Meine Tochter 3 Jahre geht seit ca 2,5 Monate in den Kindergarten und anfangs war es so die erste Woche war wie etwas zurück halternd zu andern Kinder war eher auf die Erzieherin fixiert wo sie Eingewöhnung hatte, dann ist sie etwas aufgetaut und hat sich auch mit den andern Kinder zugetraut un ...
Sehr geehrte Frau Henkes, ich habe mal wieder eine Frage zu meiner 4 1/2 jährigen Tochter. Seit ihrem 3. Lebensjahr ging sie gerne, obwohl sie frisch große Schwester wurde, 1 Jahr lang jede Woche einmal in die Spielgruppe (knapp 2 Stunden 30 min.). Da alles so gut lief, haben wir im nächsten Jahr auf 2 mal in der Woche erhöht. Leider geht si ...
Hallo Frau Henkes, seit ca. 2 Monaten ist mein Sohn (4 Jahre alt) immer genervt, wenn ihn jemand über seine Haare streichelt oder z. B. ich ihn auf dem Parkplatz festhalten muss und ihn deshalb angefasst habe. Er bleibt dann plötzlich stehen und schimpft, dass ich alles mit meiner Hand wegmachen soll, sonst geht er nicht weiter. Er möchte überh ...
Sehr geehrte Frau Henkes, meine Tochter ist gerade 4 Jahre alt geworden und ich mache mir etwas Sorgen um ihr Sozialverhalten. Sie war schon immer "Scheu" gegenüber anderen Kindern (schon beim Pekip wollte sie am liebsten auf meinen Schoß bleiben) und auch in der Kita (dort geht sie hin seitdem sie 1 Jahr alt ist) spielt sie in der Regel allei ...
Guten Tag, vielleicht können Sie mir sagen, ob dieses Phänomen entwicklungspsychologisch "normal" ist oder welche Wege man gehen kann, um dem Kind damit zu helfen. Es geht um Folgendes: Mein Sohn ist 6,5 Jahre alt, kommt bald zur Schule. Er interessiert sich für verschiedene Themensets von Spielsachen. Z.B. eine bestimmte Playmobilreihe, ei ...
Die letzten 10 Beiträge
- Alle sind blöd
- Verzweiflung...3Jährige weint grundlos stundenlang
- Andere Kinder hauen
- Essen reduzieren
- Probleme mit dem Kindergarten Kind 5,5 Jahre alt
- Extreme Trennungsangst
- Sohn zittert aus Angst
- Kind möchte nicht alleine spielen
- Oma schwerkrank - Umgang mit Verlust
- Kleinkind hasst Autofahren und Kinderwagen