Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schlagen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schlagen

BeccaB91

Hallo Herr Dr. Nohr, unser Sohn ist 23 Monate alt. In zwei Wochen startet die Eingewöhnung in die Kita. Er spricht schon gut (2 und 3-Wort-Sätze). Wir spielen viel mit ihm und gehen jeden Tag raus. Er schläft teilweise noch bei uns. Nun ist es seit einigen Wochen so, dass er nach mir schlägt. Teilweise weil er wütend ist, wenn ich ihm etwas verbiete o.Ä. Das kann ich dann nachvollziehen, er weiß nicht wohin mit seiner Wut. Ich sage dann ernst "Nein, ich möchte nicht, dass du schlägst, auch wenn ich verstehe, dass du wütend bist." Und entferne mich dann etwas von ihm oder gehe aus dem Spiel. Ich ignoriere ihn aber nicht. Die andere Situation ist: er schlägt einfach so nach mir. Sein Gesichtsausdruck zeigt mir, dass er weiß dass er das nicht soll. Ich sage dann nur "Nein" und entferne mich von ihm. Letztere Situation kommt bei meinem Mann nie vor, nur bei mir. Leider wird es nicht besser. Ich weiß nicht, ob ich anders reagieren sollte oder was ich falsch mache? Wir erziehen gewaltfrei, er bekommt das nicht vorgelebt. Aber es verletzt mich natürlich und ich mache mir Sorgen, wann und ob das nochmal aufhört. Andere Kinder schlägt er nur, wenn sie ihm etwas wegnehmen wollen, wobei ich auch das unterbinde. Können Sie mir sagen, ob das normales Verhalten ist und wie ich mich richtig verhalte? Danke und Grüße


Hallo, Sie beschreiben einen gut entwickelten Jungen, dessen Autonomieentwicklung langsam beginnt. Sein Schlagen ist zum Teil Ausdruck von "ich darf , was ich kann" (das ist ein Selbstgefühl von Stärke und Macht), zum andern eher testend i.S. von, "magst du mich auch noch, wenn ich "böse" bin?". Das ist genau der innere Spagat, den diese Kinder in dieser Phase aushalten müssen (s. Text zum Trotz in diesem Forum): "Ich bin stark und brauche Niemanden" und der Angst, den anderen wegen dieser "Stärke" zu verlieren. Wenn man das Schlagen so versteht, kann man es klar und verständlich stoppen oder eingrenzen, ohne deshalb ablehnend oder distanzierend zu sein. Die Kinder wollen ihre zunehmende Kraft und Möglichkeit spüren, aber sie haben eben auch große Angst, dadurch die Zuwendung und Liebe der Bezugspersonen zu verlieren. Sie an dieser Stelle zu demütigen und/oder zu kränken hätte sicher Auswirkungen auf die Beziehung und die weitere Entwicklung. Entscheidend ist also nicht nur die Handlung, sondern besonders auch die Haltung. Das ist keine einfache Phase für alle Beteiligten, aber sie ist sehr wichtig für die weitere Entwicklung. Dr.Ludger Nohr


Mitglied inaktiv

Hey, ich hab das Gefühl (und auch oft gehört) dass es überwiegend die Jungs machen Mein Sohn (jetzt 14 Monate) macht das auch. Meine Tochter (31 Monate) hat das gar nicht gemacht. Ich hab manchmal bei meinem Zwerg Gefühl, dass er nicht richtig ausgepowert ist (körperlich und kognitiv) aber dann denke ich wieder, dass ich vielleicht auch zu viel mache Aber wie gesagt, ich höre das überwiegend von Jungs-Mamas


Esmeralda

Kann ich nicht bestätigen, meine Tochter macht das auch. Und das, obwohl sie das m.E. nirgendwo gesehen oder aufgeschnappt haben kann.


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