Chillimohn
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie Sie helfen könnten, nutze jedoch trotzdem die Möglichkeit. Unser Sohn ist 20 Monate alt, und vor etwa 3 Wochen von heute auf morgen in die Autonomiephasen gekommen. Seither schläft er maximal 10 Stunden, mit Mittagsschlaf. In der restlichen Zeit ist er voll da und saugt Wissen in sich auf. Er spricht extrem viel, 3 und 4 Wortdätze (nicht immer) , fragt wo jemand ist. Verben werden nach einem mal hören benutzt. Er liebt Wimmelbücher, je komplexer, je besser, nach 2 Wochen sind die dann aber fade. Bücher ab 24 Monaten, eher ab 3 sind toll, der Rest fliegt durch die Gegend. Er kennt das A, das U und das R von dreimaligen zeigen, kennt das abc bis zum f. Also alles super eigentlich, aber auch wirklich anstrengend. Gleichzeitig haut er plötzlich andere Kinder, bzw schlägt seinen Kopf gegen den Boden, bis er weint und dann nochmals. Was ja ein Zeichen von Überforderung ist. Weinen, Zorn, lachen kann er als Gefühl benennen, aber ich denke, nur verbal. Seit dem Beginn der Autonomiephase ist er freiwillig ins eigene Zimmer gezogen, vorher Familienbett auf uns, gestillt nachts bis 16 Monate, tagsüber nach seinem Bedarf. Hm ja, die Frage ist wohl, wie kann man ihn fordern, ohne aktiv zu fördern, bzw zu unterfordern. Und wie können wir ihm emotional helfen? Oder auch, woher nehmen wir die Kraft?!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich habe schon in einer der Vorfragen auf die Beschreibung Eriksons dieser Phase hingewiesen. Er nannte sie "Autonomie versus Scham und Zweifel". Das beschreibt gut das Innenleben eines Kindes in diesem Alter. Und gerade in dieser Zeit brauchen sie Hilfslinien durch die Erwachsenen, bei gleichzeitiger Anerkennung dieser inneren Verwirrungen/Unklarheiten. Das bedeutet Interessen fördern aber auch Grenzen ziehen, Leid von ihm und anderen fernhalten, ohne zu kränken oder zu demütigen. Er darf lernen was er will, aber wenns zu viel wird, müssen wir Erwachsenen Pausen einbauen. Er muß nicht alle Bücher mögen aber sie müssen auch nicht durch die Gegend fliegen. Sie helfen ihm, in dem Sie verständnisvoll UND klar sind, Sie Linien vorgeben ohne zu sehr einzuengen, Sie sein Verhalten mit wohlmeinender Autorität ordnen helfen, ohne autoritär zu sein. Anspruchsvoll aber es lohnt sich. Dr.Ludger Nohr
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