sunny160
Guten Morgen Frau Henkes, meine Tochter 14 Monate alt, quengelt den ganzen Tag und will ständig auf meinen Arm. Allerdings macht sie das ausschließlich bei mir. Bin ich nicht zuhause und die Tanten, der Papa oder die Großeltern passen auf sie auf, ist sie immer gut drauf und spielt richtig schön. Kaum bin ich da quengelt, weint und jammert sie die ganze Zeit. Ich bin langsam mit den Nerven am Ende und weiß nicht weiter. Noch schlimmer wird es wenn ich mich auch um meine ältere Tochter kümmere. Ist dieses Verhalten normal und wie gehe ich da am besten mit um. Mir sagt jeder ich hätte sie verwöhnt weil ich mich immer gleich um sie kümmere wenn sie etwas will. Allerdings habe ich meine große Tochter genau so erzogen und sie war nie so quengelig. Vielen Dank!! Sunny
Guten Tag, Kinder können sich auch bei gleicher Erziehung sehr unterschiedlich entwickeln. Da kommen ja ganz verschiedene Faktoren zusammen. Möglicherweise ist Ihre jüngste Tochter auch eifersüchtig auf die Große und möchte ihren Platz bei Ihnen behaupten. Bei Kindern im Alter Ihrer Jüngsten finde ich es schwierig von Verwöhnung zu sprechen. Es hat sich aber sicher zwischen Ihnen ein Kommunikationsmuster eingeschlichen, das Ihre Tochter annehmen lässt, dass sie durch Quengeln und Jammern bei Ihnen viel errreicht. Da Ihre Tochter dieses Muster noch nicht verstehen kann, geht es also darum, dies ganz behutsam zu ändern. Gehen Sie zu Ihrer Tochter auf den Boden und beschäftigen sich dort mit ihr. Binden Sie sie in Ihre Aktivitäten ein, ohne dass sie auf den Arm muss. Sie kann Ihnen doch bestimmt schon - auf ihre Art - helfen. Dann macht sie das Gleiche wie Sie aber eigenständig. Warten Sie nicht, bis Ihre Tochter zu quengeln beginnt, wenn Sie sie auf den Arm nehmen. Das Bedürfnis nach körperlicher Nähe - häufig in den ersten Lebensjahren vor allem zur Mutter - ist im Alter Ihrer Tochter ganz normal und in Ordnung. Sie können Ihrer Tochter vermitteln, dass Sie dieses Bedürfnis verstehen und möglichst erfüllen, ohne sie gleich auf den Arm zu nehmen. Man kann auch durch Kommunikation Nähe herstellen. Wenn Sie entspannter und geduldiger auf Ihre Tochter eingehen können, wird Ihre Tochter nicht mehr das dringende Bedürfnis haben, auf Ihren Arm zu müssen. Sie spürt ja, dass es Ihnen eigentlich zuviel ist, schafft es aber unter diesem Druck nicht darauf zu verzichten. Mit fortschreitender Entwicklung wird Ihre Tochter dieses Verhalten dann schon aufgeben können. Nutzen Sie solange kleine Auszeiten, wenn Ihre Tochter durch andere Familienmitglieder betreut wird, um sich zu entlasten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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