Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

nächtliche Angstgespenster

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: nächtliche Angstgespenster

Mitglied inaktiv

Hallo Dr Posth, seit ca. 4 Wochen hat unser Kleiner (bald 2 J.) Angst vor Dunkelheit und hat, nachdem er immer ganz gut geschlafen hat und auch eingeschlafen ist, Probleme allein zu schlafen. Mittags wie abends weint er und ich lege mich zu ihm bis er schläft. Aber er wacht auch auf wenn er merkt, ich oder mein Mann sind aufgestanden. Ist es eine Phase? Er träumt auch intensiver. Ich möchte ihn nicht mit der Ferber`schen Methode zum alleinigen schlafen bewegen (das brauchten wir ja früher auch nicht). Gerne wäre ich etwas "strenger", aber ich möchte nicht, daß er sich in einer Phase in der sich "Angstgespenster" bilden und er wohl auch so intensiv träumt allein gelassen fühlt. Zur Zeit schläft er auch in unserem Bett (sein Bettchen steht direkt neben meinem und er braucht nur rüberkrabbeln. Vielen Dank. Lydia


Liebe Lydia, Ihre Skepsis gegenüber der "Ferber-Methode" ist berechtigt. Diese würde hier nicht nur nichts nützen, sondern auch großen Schaden anrichten. Über die Entwicklung von der Angst zur Furcht habe ich in diesem Forum schon viel geschrieben (Suche!). Gespenster sind Ausdruck einer gewendeten (Ursprungs-)Angst in Furcht vor dem Unfassbaren und Bedrohlichen. Die magische Phase, in der die Kinder sich jetzt befinden, ermöglicht es Ihnen, in Ihrer Phantasie Dinge zu sehen, die es gar nicht gibt. Sie halten sie aber für real! Das sind die Gespenster. In der Nacht überkommt es die Kinder als Albtraum oder im Übergang von Wachsein und Schlaf als hypnagoge Halluzination. Die Kinder glauben, daß ihre Eltern soviel Macht besitzen, daß sie sie vor der Bedrohung schützen können. Dazu müssen! Sie bereit sein. Sie dürfen Ihr Kind in dieser Situation nicht alein lassen! Viele Grüße


Mitglied inaktiv

hallo, vielleicht hilft es, denn ich erinnere mich ganz genau daran, daß auch ich damals viel angst vor´m einschlafen hatte! angst und albträume sind wirklich schlimm für kinder und ich weiß noch, daß ich oft in der nacht wach wurde und vor angst mich manchmal nicht mal traute nach meinen eltern zu rufen! zum glück hatte ich so tolle eltern, die mich damit nicht allein ließen. ich durfte zum einschlafen das licht anlassen und ein hörspiel hören und die vorfreude, daß ich morgens, wenn mein vater zur arbeit fuhr, in sein noch warmes bett schlüpfen durfte, ließ mich besser ein- und durchschlafen! wie gesagt, ich weiß nicht ob es dir hilft, aber ich weiß, daß ich alles tun werde, daß mein kind keine angst vorm schlafen haben muß!


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