Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Meine Tochter ist plötzlich so anhänglich

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Meine Tochter ist plötzlich so anhänglich

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Guten Tag Dr. Posth, meine Tochter ist nun 2 1/2 Jahre alt und seit ca. 2 Monaten so anhänglich, dass ich kaum das Zimmer verlassen kann. So kenne ich sie bisher nicht. Sie ist anderen gegenüber immer sehr aufgeschlossen und zutraulich gewesen und ich konnte sie auch mal für eine kleine Weile bei ihr vertrauten Personen lassen und dann weggehen. Nun bin ich beruflich manchmal so eingespannt, dass ich sie gerne ab und an bei einer Freundin abgeben würde. Sie ist ansonsten 2 Tage die Woche bei meiner Mutter. Sie ist die einzige Bezugsperson, die meine Tochter außer mir und meinem Mann noch akzeptiert. Die Ratschläge im Bekanntenkreis reichen von "Da musst du hart sein, das muss sie lernen" bis "Gib ihr die Sicherheit. Das ist nur eine Phase". Kann man bei 2 Monaten noch von einer momentanen Phase sprechen? Was raten Sie mir? Ungefähr zu Beginn dieser "Phase" hat sie begonnen "Ich" zu sagen. Ging damit evtl. eine Bewusstseinsänderung vonstatten? Vielen Dank für Ihre Antwort!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, nach der endgültigen inneren Trennung der Kinder von der Mutter mit Aufgabe der Mutter-Kind-Dyade erweitert sich das Bewusstsein von sich selbst als eigenständiger Person. Dazu bedarf es aber noch nicht der Verwendung des Personalpronomens in der 1. Person, "ich". Dieser Entwicklungsschritt ist in der Tat mit einem vorübergehenden Wiederaufleben einer starken Anhänglichkeit verbunden (Wiederannäherungskrise). Ihre Tochter ist aber schon etwas älter. Da müssten diese Entwicklungen überschritten sein. Gibt es denn etwas anderes im Leben Ihrer Tochter, das sich stark verändert hat? Was ist mit dem Verhältnis zum Vater? Ihre Tochter befindet sich mitten in der Entwicklungsphase der Loslösung (s. gezielter Suchlauf). Zu sagen "da muss ein Kind durch" ist Ausdruck von Unwissenheit und Hilflosigkeit dem kindlichen Problem gegenüber. Richtig wäre es, der Sache auf den Grund zu gehen, und die momentanen Entwicklungshemmnisse abzustellen. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße


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