Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Krise wenige Wochen nach Einschulung

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Krise wenige Wochen nach Einschulung

Elmolino

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Hallo, Sohn (7), schon immer „anders“ als andere Jungen. Nach schwerer Eingew. in Krippe mit 20 Monaten, dort & im KiGa sehr gut angekommen und glückl. Vor 1 Jahr Umzug, zunächst prima, KiGA der Gleiche. Einschulung lief auch unerwartet gut. Einige Wochen danach Klagen über strukturierten Ablauf, trauert KiGa mit freiem Spiel hinterher, jegliche Unternehmungen werden verweigert, er bemängelt, er dürfe nichts bestimmen. Wünscht sich, nur zu Hause zu bleiben und in seinem Zimmer zu spielen. Einige Zeit später beginnen die Einschlafprobleme (großen Redebedarf zur Schlafenszeit, tagsüber nur wenig aus ihm rauszukriegen). Er kommt dann gar nicht runter, generell sehr zappelig zu Hause und laut (Schimpfwörter, schreien, ohrenbetäubende Quietschgeräusche). Kurze Zeit nach den Einschlafproblemen kamen die Wutanfälle (Türen knallen, treten, schlagen, demolieren). Versuchen dann ruhig, aber bestimmt zu bleiben und durch aktives Zuhören etwas rauszukriegen. Schwierigkeiten kommen wohl aus den Einschränkungen in der Schule. Was können wir tun? In Schule laut Lehrerin alles i.O. Bewegung fehlt ihm, er braucht aber auch die Ruhe zu Hause und will oft partout nicht. Wie motivieren? Er scheut sich, Neues zu probieren (Sportverein, AG). Angst zu versagen (andere sagen, er tauge nichts im Fußball, verunsichert ihn sehr. Was können wir konkret dazu sagen? Danke!


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Hallo, es hört sich so an, als fühle Ihr Sohn sich in der Schule unwohl und Sie geben verschiedene Gründe dafür auch an: Strukturierter Tag, Anforderungen, die er sich nicht zutraut, soziale Probleme. All dies war er nicht gewöhnt und er scheint keine ausreichenden Lösungsmechanismen für solche Schwierigkeiten zu haben. Das führt zu Beunruhigung (Schlafprobleme), dann aber auch zu Frust/Ärger, den er hauptsächlich bei Ihnen ablassen kann. Es geht jetzt darum, die Probleme zu benennen und Verständnis für diese erkennbar zu machen. Ihr Kind muß spüren, dass man solche Schwierigkeiten haben kann, dass sie ihn nicht minder-wertig machen, sie sogar häufig sind. Er ist kein Problemkind, sondern er hat solche. Dann müssen für einzelne Situationen Lösungen gemeinsam zu erarbeitet werden. Gemeinsam, weil die Erfahrung wichtig ist, dass Probleme lösbar sind. Wenn er diese Erfahrung macht, vor allem, dass er selbst daran wesentlich beteiligt ist, ist für zukünftige Situationen mehr gewonnen, als wenn man Tips gibt. Also verstehen und gemeinsam lösen. Viel Erfolg dabei. Dr.Ludger Nohr


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