Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kleinkind seit Geburt Gefühlsstark?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kleinkind seit Geburt Gefühlsstark?

EdenundEzra

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Hallo,  seit der Geburt litt mein Sohn an Regulationsstörungen und das wurde mir schon am ersten Tag bewusst. Wir hatten still Probleme und er schrie sich oft der Brust aus, und hatte Schrei paresen. ich hatte stillberatung bei mir und eine Craniosacral Therapie gemacht. Es wurde mit 4 Monaten etwas besser (oder ich kam damit besser zurecht) aber jedoch war er immer sehr anhänglich, wollte oft nur von mir getragen werden (was ja normal ist, Ich weiß) und ich durfte ihn nie eine Sekunde ablegen. Ich trug ihm viel in der Trage und ich empfand ihn nicht wirklich als ein Schrei Baby, trotz öfters schreianfälle und Unzufriedenheiten. Er ist jetzt 1 Jahr und 3 Monate und er reagiert sehr sensibel wenn ihm was nicht passt, in 1 sek. Auf 180 und schlagt sich nach hinten und schreit wie am Spieß. ich merke zb. er will runter aber schreit wenn er merkt, dass ich ihn nicht mehr halte, als hätte er seine eigenen Konflikte. Er muss gewickelt werden, schreit er wie am Spieß am Rücken gelegt zu werden usw. Er hat am tag aber auch oft Phasen wo er glücklich ist und dann alleine herum lauft mit seiner großen Schwester jedoch muss er sich  danach sofort mit meiner Nähe danach "auftanken". Ich habe das Gefühl das er ein "Gefühlstarkes Kind" ist. Ich denke er hat Probleme mit Übergänge und Trennungsprobleme, aber er scheint auch gleichzeitig ein "normales" Kind zu sein, was Musik liebt und mit Menschen gerne ist, wenn es sich auch wohl und sicher fühlt mit ihnen. Er ist alles was man ihm am Tisch stellt und am liebsten will er aber viel Gestillt werden, auch beim zu Bett gehen dauert es sehr lange. Was kann ich machen mit dieser Vermutung? Ich möchte das bestmögliche tun, um mehr Verständnis zu haben und ihn zu helfen. Es ist sehr oft herausfordernd und ich hoffe immer "das es sich rauswächst" aber ich möchte gleichzeitig auch damit umgehen können und ihn Optimal fördern. Ich habe gelesen, dass solche Kinder wie hochsensible Kinder keinen Filter haben und alles schnell herausfordernd sein könnte? Stimmt das?   danke!


Ingrid Henkes

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Guten Tag,  "gefühlsstarke Kinder" als Fachbegriff gibt es in der Entwicklungspsychologie nicht. Ich verstehe darunter eher temperamentvolle Kinder. Es ist ganz nomal, dass Ihr einjähriger Sohn in Wut gerät, wenn ihn etwas frustriert. Er konnte ja noch keine Frustrationstoleranz lernen. Sie können ihn dann trösten, weil es so schwer für ihn ist und er so wütend werden muss. Er ist ja in dieser Situation seinem heftigen Gefühl hilflos ausgeliefert. Eine Weile wird er wohl noch schreien. Das müssen Sie leider aushalten, ohne dem allzuviel Bedeutung beizumessen. Mit seinem zunehmenden Spracherwerb können Sie noch differenzierter auf Ihren Sohn eingehen. Dann wird sich das Schreien sicher legen. In den ersten Lebensjahren sind die Möglichkeiten der Selbstregulation bei Kindern noch sehr eingeschränkt. Eltern brauchen in dieser Entwicklungsphase viel Geduld und oft auch gute Nerven, um ihrem Kind zu helfen, die anstehenden Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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