Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kleinkind Haut andere Kinder

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kleinkind Haut andere Kinder

Esistjuni

Hallo mein Sohn 28 Monate schubst und haut vermehrt andere Kinder. Zb wegschubsen im Musikkurs: kind sitzt einfach neben ihm, vor der Leiterin die eine Glocke zeigt. Oder unter dem Lacken wo alle Kinder stehen und das auf und abgeht, stößt er ein Kind weg. Beim Sportkurs wird der Fuß ins Gesicht gedrückt weil ein anderes Kind mit ihm in der Mulde sitzt usw. Ich weiß das so ein Verhalten ja "normal" ist. Ich sage ihm das er aufhören soll weil wir niemanden verletzen wollen. Das es dem anderen Kind weh tut. Natürlich ist es mir trotzdem unangenehm vor anderen Eltern bei anderen hab ich das noch nicht so gesehen. Er redet auch dann später davon, das er das andere Kinder gehauen hat. Wie gehe ich damit am besten um? Er erwähnt auch öfert das Mama und Papa streiten. Er verwendet auch das Wort Streß. Ich habe ihm erklärt das wir uns lieben auch wenn wir streiten, das wir manchmal eben etwas gestresst sind. 15 Jahre sind wir ein paar und wir halten zusammen! Wir sind umgezogen und nicht sehr glücklich mit der jetzigen Situation. Wir haben Temperament und zicken uns dann auch wirklich richtig an. Für uns war das immer okay weil wir wissen wo wir stehen (es gibt keine körperliche Gewalt, er sieht auch wie wir uns umarmen usw) . Aber das unser Kind das erwähnt gibt mir zu denken. Bald kommt ein Geschwisterchen, wir erzählen unserem Sohn davon. Könnten wir mit unserem lautem gezicke der Brandbeschleuniger sein für sein Verhalten? Er wird zu Hause betreut wird mit 3 in die Kita gehen.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, nein "Brandbeschleuniger" sind Sie sicher nicht. Aber Sie leben Ihrem Sohn ein schwieriges Konfliktverhalten vor, dass ihm dann ganz normal und alltäglich erscheinen muss. Dass er die Begriffe "Stress" und "Mama und Papa streiten" benutzt, zeigt ja dass diese Phänomene ihn sehr beeindrucken. Das ist im Allgemeinen nicht der übliche Wortschatz von Zweijährigen. Vor allem wird er sich ausgeschlossen fühlen, wenn Sie intensiv mit Ihrem Streit beschäftigt sind. Wenn es möglich ist, ist es immer besser, Elternkonflikte nicht vor dem Kind auszutragen. Das ist wirklich nicht immer leicht, aber Ihrem Sohn würde es sehr helfen, wenn Sie sich diesbezüglich Mühe geben. Im Übrigen ist es so, dass Zweijährige noch häufig aggressives Verhalten zeigen. Das ist auch soweit in Ordnung, denn sie müssen ausprobieren, wie sie mit Ihren Aggressionen umgehen können. Dazu gehört aber auch notwendig die elterliche Unterstützung, diese aggressiven Impulse in sozial verträgliche Bahnen zu lenken. Es hilft Ihrem Sohn nicht, wenn Sie ihm erkären, dass Sie keinen verletzen wollen. Genau das will Ihr Sohn nämlich in diesem Moment. Es geht vielmehr darum, dass er lernen muss, dass er keinen verletzen darf. Sie können ihn dazu auch kurz aus der jeweiligen Situation entfernen. ("Wenn Du trittst, kannst Du nicht mehr mitmachen.") Dann können Sie eine Verabredung mit ihm treffen, wie er wieder mitmachen kann. Die wird Ihr Sohn noch nicht immer einhalten können, aber er lernt, dass dieses Verhalten auch für ihn unangenehme Konsequenzen hat und nicht nur für das getretene Kind. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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