MaVo
Hallo Frau Henkes, unser Sohn 4,5 Jahre hat als Primäre Beziehungsperson den Papa. Die ersten 2 Jahre war er immer sehr viel Corona bedingt bei Mama, durch Gesundheitliche Probleme meiner Frau und die Geburt unseres anderen Sohnes habe ich dann die weiteren 2 1/2 Jahre mich sehr viel um meinen Sohn gekümmert und war meistens Zuhause (arbeite viel vom HO aus). Unser Sohn ist schon immer sehr zurückhaltend und schüchtern, und hat schon seit klein auf immer sehr viel Mama und jetzt Papa gebraucht. Wir, besonders ich als Papa war auch immer sehr übervorsichtig, hab viele Gefahren von ihm weggehalten und war rückblickend betrachtet viel zu Übervorsichtig was ich eigentlich so gar nicht wollte. Ich kam da aber irgendwie selber nicht raus. Nun haben wir dadurch folgende Situation: Er spielt eigentlich nur wenn Papa (oder im Notfall mal Mama) mitspielt, oder wir zumindest im selben Raum sind, und nur in ganz wenigen Situationen (meist Abends wenn Sie schlafen sollen) spielt er auch mal mit seinem kleinen Bruder und Papa/Mama müssen nicht unbedingt mitdabei sein. Sonst müssen wir mindestens im selben Zimmer sein, meist sogar neben ihm sitzen wenn er spielt, bzw. sogar mitspielen. Er hört gerne Hörbücher an, oder darf auch mal kurze Videos (5-10min anschauen), macht das aber nur wenn Papa mit dabei ist und der muss auch neben ihm sitzen. Er malt auch oder Knetet, aber auch nur wenn Papa dabei ist. Und wenn er doch mal allein was probiert (aktuell versucht er oft Dinge auszuschneiden), das aber nicht sofort klappt oder er selber einen kleinen Fehler macht meckert er sofort das Papa ja hätte da sein sollen, er das nicht kann und Papa nochmal von vorne beginnen soll und er jetzt nix mehr macht. Das endet dann meist in Gemecker/Geschreie/Gehaue gegenüber mir. Ich hab also das Gefühl durch mein Übervorsichtig sein, Überbehütet sein und dauernden ihm helfen in den ersten Jahren hab ich ihm Selbverstrauen genommen und das "Recht" sich jetzt. Nun Frag ich mich wie komm ich da wieder raus? Ich versuch aktuell ihn alles machen zu lassen was er will (solange er nix kaputt macht), und versuche ihn auch zu ermutigen Dinge zu machen. Auch versuch ich ihm nicht mehr zu helfen wenn was nicht sofort klappt, sondern versuche ihn zu bestärken es nochmal zu probieren oder halt später, ich ihm das aber nicht mache wenn ich weiß er könnte es vielleicht auch selber. Fängt er dann an sich zu beschwerden versuche ich sogar in Ich Botschafen ihm klarzu machen das ich seine Situation verstehen kann, und auch seine Wut, ich als Papa das jetzt aber nicht machen möchte da er das selber machen kann/lernen muss. Reicht das schon aus? Oder gibt es noch andere Tipps/Tricks wie wir die Situation wieder "gerade biegen können"? Er zeigt diese ich trau mich nicht nämlich auch im Kindergarten in den er seit ca. 1 Monat geht indem er uns das er sich das und das nicht traut/getraut hat, oder auch in anderen Situationen Zuhause/draußen sagt er immer mal wieder das traut er sich nicht, und das nicht, etc. Auch geht er durch dieses mangelnde Selbstbewusstsein ungern in den Kindergarten oder spielt auch ungern mit anderen Kindern, bzw. kann sich dann auch nicht durchsetzten. Auf dem Spieplatz wartet er im Notfall an einer Rutsche solange, bis ihn entweder die anderen mal vorlassen, oder alle weg sind. Die Kinder mal zu bitten kurz Platz zu machen damit er durch kann oder anderweitiges macht er nie, auch nicht bei Kindern die er kennt. Da würden wir ihm gerne einfach helfen irgendwie Selbtbewusster zu werden. Vielen lieben Dank
Guten Tag, die Coronazeit hat auch sehr junge Kinder bereits geprägt. Die besonderen Umstände haben bei Erwachsenen wie Kindern zu Unsicherheit und Ängsten geführt. Das Verhalten Ihress Sohnes muss also nicht allein auf Ihrer besonderen Vorsicht beruhen. Sie beschreiben einen sehr angemessenen Umgang mit Ihrem Sohn, um sein Selbstvertrauen zu fördern und ihn selbständiger werden zu lassen. Sie sind die primäre Bezugsperson für ihn sind und er lernt, sich männlich mit Ihnen zu identifizieren. Möglicherweise gibt es in Ihnen ja auch eine "unvorsichtige" Seite, die Sie eventuell etwas "draufgängerisch" mit Ihrem Sohn durchleben könnten. Oft eignen sich dazu Sport oder Unternehmungen in der Natur. Dabei könnten Sie mit Ihrem Sohn gemeinsam Herausforderungen bewältigen. So könnte Ihr Sohn sich mit diesem - ihm neuen - Aspekt Ihrer Person identifizieren und mehr Selbstvertrauen entwickeln. Bieten Sie Ihrem Sohn auch im Alltag viele Gelegenheiten, in denen er sich beweisen kann, z.B. indem er Ihnen oder seiner Mutter hilft. Bestärken Sie ihn darin, wie gut er das alles schon kann und wie froh Sie sind, dass er Ihnen hilft. Es ist völlig in Ordnung, wenn Ihr Sohn nur in Gegenwart der Eltern spielen will. Sie müssen aber nicht immer mitspielen, sondern können das auf ausgewählte Situationen beschränken. Akzeptieren Sie, dass Ihr Sohn noch nicht versucht, sich gegenüber anderen Kindern durchzusetzen. Wenn er mit Ihrer Unterstützung mehr Selbstvertrauen entwickelt hat, wird sich der Umgang mit anderen Kindern ändern. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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