Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind lügt ständig

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind lügt ständig

Luisi388

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Hallo Frau Henkes, meine Tochter ist knapp 4 Jahre alt und hat in den letzten Wochen einen unglaublichen Entwickungssprung gemacht. Dazu gehört leider auch das ständige schwindeln. Kleinigkeiten wie "Papa sagt, ich darf noch eine Sendung mit der Maus gucken gehören genau so dazu wie"der x im Kindergarten hat mich ganz schlimme Worte genannt". Ich finde es sehr schwierig wie ich darauf reagieren soll. Ich kann auch teilweise nicht unterscheiden was Lüge und was Wahrheit ist. Es gab mal einen Vorfall im Kindergarten wo sie gemeine Worte genannt ausgesetzt war. Die Erzieher haben es mitbekommen und gleich angesprochen. Wenn sie nun wieder das erzählt, dann frage ich ruhig nach welche Kinder es waren, wer was gesagt hat, ob sie es den Erziehern erzählt hat oder ob diese es mitbekommen haben. Da glaube ich häufig, dass sie schwindelt, aber ganz sicher kann ich nie sein. Es ist ein total blödes Gefühl, da ich es grundsätzlich wichtig finde ihr zu vermitteln, dass ich ihr glaube. Nur tue ich das halt nicht mehr immer. Wie soll ich mit den ganzen Schwindeleien umgehen? Mit freundlichen Grüßen  Luise


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, erfundene Geschichten und kleine Schwindeleien sind in diesem Alter ganz normal. Kinder wissen, dass sie sich damit aufwerten können. Sie nutzen diese Möglichkeit, weil das Ich erst schwach entwickelt ist und sie moralische Kategorien noch nicht anwenden können. Ihre Tochter weiß, dass sie mit ihren Aussagen Beachtung bekommen kann. Wenn Sie ihnen von einem Konflikt im Kiga erzählt, fragen Sie nach und versuchen, den genauen Sachverhalt herauszufinden. Es genügt, wenn Sie Ihrer Tochter sagen, dass das wohl nicht schön für sie war und sie sich bestimmt an die Erzieher/innen gewendet hat. Dann ist es egal, ob diese Situation real oder erfunden ist. Ihre Tochter kann sich in jedem Fall verstanden fühlen und bekommt von Ihnen eine Handlungsempfehlung. Auf die Aussage, der Vater habe das Fernsehen erlaubt, können Sie Ihrer Tochter antworten, dass der Vater sich dann auch sicher darum kümmern werde. Sie leben Ihrer Tochter einen vertrauensvollen Umgang vor, an dem sie sich orientieren kann. Planen Sie ein, dass Ihre Tochter das erst lernen muss. Der Realitätssinn ist noch nicht so ausgeprägt und die Entwicklung der Moral noch bis ins Grundschulalter in der Entwicklung. Die Lügen und Schwindeleien von Kindern haben nichts mit denen der Erwachsenen gemeinsam. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Luisi388

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Vielen Dank für ihre Antwort, diese hat mir sehr weitergeholfen und ich bin jetzt viel gelassener bei dem Thema. Viele Grüße 


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