AndreaOtt
Lieber Dr. Posth, mein Sohn ist heute in Folge das 4. Mal in den KiGa gegangen. (Immer einmal die Woche). Anfangs blieb er gerne alleine da. Nun sitze ich im Flur auf einer Bank, er bewegt sich im Kindergarten frei. Er redet mit den Erziehern (für ihn nicht selbstverständlich). Hat eine kleine "Patin", die er mag. Heute rannte er mit ihr lachend durch den Flur und überall hin. Ich habe ihn kaum gesehen. Immer, wenn ich dann heim gehen wollte, zog er ein trotziges Gesicht und sagte, ich müsse noch da bleiben oder er wolle dann auch mit heim.Dann sind alle raus gegangen und ich bin dann (ein wenig gegen seinen Willen, aber ohne weinen oder größere Szene) doch mal nach Hause. Ich weiss aber nicht, wie ich mich richtig verhalten soll. Wenn ich so lange bleibe, bis ich gehen darf, kommt dann irgendwann auch wirklich dieser Zeitpunkt? Oder ist sanfter Druck der richtige Weg? Weinend zurücklassen werde ich ihn nicht, aber kann ich ein wenig Widerstand hinnehmen?
Hallo, einmal pro Woche im Ki-ga ist eine ungüsntige Voraussetzung für einen Ablösungsprozess. Zweimal oder dreimal wäre besser. Kontinuität und Gewohnheit erleichtern den Prozess. Aber der kann gut 4 bis 8 Wochen dauern. solange brauchen die Kinder, bis sie bereit sind, ihre Mutter oder ihren Vater nach Hause zu schicken. Solange sollen sie oder er als "sichere Basis" im Hintergrund bleiben. Und was ganz wichtig ist, die Kinder unter 3-4 Jahren müssen eine Bezugserzieherin gefunden haben, zu der sich Vertrauen aufbauen. Dann geht die sichere Basis auf die Erzieherin über und das Kind schickt sie Eltern nach Hause. Will oder kann man nicht so lange warten, kann man vorsichtige Ablösungsmanöver versuchen, in dem man erst einmal sich vor dem Ki-ga aufhält oder um die Ecke einkaufen geht, falls das möglich ist. Das Handy machts möglich, notfalls schnell wieder zurückkommen zu können. Viele Grüße
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