Frage: In die Krippe trotz extremer Anhänglichkeit???

Unsere Tochter (11 m) ist sehr auf mich fixiert. Außer mir gab es für sie keine Bezugsperson. Da ich ab Jan. wieder arbeite, haben wir im Nov. mit der Eingew. in der Kita begonnen. Das funktionierte gut (ich ließ sie bisher für max. 30 min allein mit Gruppe und Betreuerin) – aber seit Tagen weint sie bereits, wenn wir die Kita betreten, macht sich steif, klammert sich an mich und weint verzweifelt, wenn ich noch dabei bin. Eine Trennung bringe ich nicht mehr übers Herz – 2Versuche schlugen fehl, sie ließ sich nicht beruhigen, bis ich zurückkam. Nun verstärkt sich ihre Anhänglichkeit generell. Wenn wir allein daheim sind, darf ich mich nicht von ihrer Seite bewegen, sie weint beim Papa und klammert sich an mich, auch wenn wir an bekannte Orte gehen. Ich ließ sie nie allein oder schreien und sie ist so fröhlich, zufrieden - es beunruhigt mich, wie verunsichert, verängstigt sie wirkt. Wie soll ich mit der Kita weitermachen? Ich habe Angst, dass es zu früh war und ich etwas „kaputt mache

Mitglied inaktiv - 28.11.2011, 07:58



Antwort auf: In die Krippe trotz extremer Anhänglichkeit???

Hallo, es ist oft so, dass die ersten Tage in der neuen Umgebung der Ki-ta ganz gut funktionieren, weil die Ablenkung für das Kind so groß ist. Vielleicht gab es auch auf Anhieb eine Sympathie Ihrer Tochter zur Erzieherin. Aber Sympathie ersetzt nicht die geforderte Bindung zwischen Kind und ErzieherIn, wenn sie auch das Eingehen der bindung sehr erleichtert. Nun kann sich die Erzieherin aber auch gar nicht kontinuierlich um das neue Kind kümmern, weil noch soundsoviel andere Kinder herumspringen und ihren Zuwendungsanteil fordern.wie ist denn der Kind-Erzieherin-Schlüssel? Mit anderen Worten, je jünger ein neues Kind in der Fremdbetreuung ist (Ihre Tochter ist erst 11 Monate!), desto länger braucht es, um eine Beziehung zur Erzieherin aufzubauen. Unter mehreren Woche geht das nie ab. Damit die Betreuung auf Dauer doch noch klappt, sollten Sie also viel länger als "sichere Basis" Ihrer Tochter zur Verfügung stehen und in der Einrichtung bleiben. Eine geschickte Erzieherin macht dann in Ihrem Beisein erste Tests, wie Ihre Tochter auf sie in brenzligen Momenten reagiert und ob sich ein Bindungstatus eingestellt hat. Erst dann können Sie ans schrittweise Fortgehen denken. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.11.2011



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