Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Handwurzel

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Handwurzel

Mitglied inaktiv

Hallo Herr Dr.Posth, Ich mache mir Sorgen um meinen Jungen.Er wurde als Frühchen in der 30+2.SSW mit 1060g , 38 cm und Ku 26 geboren. Jetzt ist er korrigierte 11 1/2 Monate alt. Er ist erst 70 cm groß wiegt erst 6700g und hat einen KU von 44,5 cm. Bei der U6 sagte unser Arzt,daß er eine Gedeihstörung hat. Es konnte aber bisher keine Ursache dafür gefunden werden, außer, daß sein Knochenalter dem eines 3 Monate alten Babys entspricht (wurde vor 10 Wochen festgestellt).Übrigens hat er seit Geburt eine gut eingestellte Hypothyreose. Nun meine Fragen: 1. Was bedeutet das Knochenwachstum in diesem Zusammenhang? 2. Ich habe Angst um die Gehirnentwicklung meines Kindes wegen der Gedeihstörung.Mein Arzt sagt aber, wenn er genug ißt, und sonst keine Ursachen gefunden werden ,brauche ich mir keine Sorgen machen. 3. Mir wurde auch gesagt, daß es an dem künstlich zugefügten Hormon liegen könnte, daß er so zart ist.Stimmt das, daß Kinder mit einer Hypothyreose oft zart sind? 4. Gibt es Spezialisten für Gedeihstörungen? Vielen Dank im Vorraus für Ihre Hilfe.Ich bin so langsam sehr verzweifelt. Gruß Isabell


Liebe Isabell, Kinder mit Hypothyreose sind alles andere als zart. Wenn die Hypothyreose mit L-Thyroxin ausreichend eingestellet ist, müßte sich Ihr Kind völlig normal entwickeln. Da das offensichtlich nicht der Fall ist, Körpermaße und Skelettalter belegen das, muß unbedingt nachgeforscht werden, woran das liegt! Von hier aus geht das natürlich nicht. Fragen Sie Ihren KiA/KiÄ, ob er/sie mit einer stationären Abklärung einverstanden ist. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

Hallo! Meine Leonie (2 1/4)ist auch sehr klein, sie kam in der 39. SSW mit 46 cm und 2340 g auf die Welt, hatte bei der U6 mit 11,5 Monaten 7500 g bei 67 cm und bei der U7 mit 23,5 Monaten ca. 80 cm bei 9,8 kg. Jetzt mit 2 1/4 hat sie ca. 82 cm und wiegt genau 9,2 kg. Ich habe sie auch untersuchen lassen. Leonie wurde das linke Handgelenk geröntgt, das erste Mal mit 14 Monaten. Da wurde festgestellt, daß sie im Knochendickenwachstum auf dem Stand eines 6-Monate alten Babys war! Außerdem hatte sie im Handgelenk einen Calciummangel und leichte Rachitis, obwohl sie von mir regelmäßig Vitamin-D-Tabletten bekam! Dann wurde Blut abgenommen. Rausgekommen ist, daß sie eine Stoffwechselstörung hat, und Vitamin-D nicht richtig verwerten kann. Sie bekam dann höher dosierte Vitamin-D-Tabletten und muß wahrscheinlich bis zum Schulalter Vitamin D nehmen. Die Röntgen-Kontrolle vor 4 MOnaten ergab, daß sie den Rückstand rasch aufholt, sie ist zwar immer noch klein, die Knochen aber wachsen jetzt schneller. Vor 1 Monat waren wir noch bei einem Endokrinologen, der hat Leonie von Kopf bis Fuß untersucht, denn viele Kinder die zu klein sind, haben oft Organstörungen (Herz, Niere), Gott sei Dank war alles in Ordnung, Leonie ist auch topfit. Mein KA will, wenn sie etwas älter ist, die Wachstumshormone untersuchen lassen. Aber die regelmäßige erhöhte Vitamin D-Gabe hat bei Leonie bewirkt, daß das Knochenwachstum beschleunigt wurde. Wenn Du willst, kannst Du mir auch schreiben! Liebe Grüße, Ivonne


Mitglied inaktiv

Ja, mich interessiert das auch mit dem Knochenalter. Unsere Tochter war jetzt mit 2 1/4 ebenfalls zum Handwurzelröntgen, wobei festgestellt wurde, dass ihr Knochenalter dem eines 18 Monate alten Kindes entspricht. Sie war mit 24 Monaten 74 cm groß und 7 kg schwer und zur Geburt in der 36.SSW 38 cm und 1230g. Stoffwechselerkrankungen konnten bis jetzt mehrmals ausgeschlossen werden. Viele Grüße Rita


Mitglied inaktiv

Liebe Rita, es gibt verschiedene Erkrankungen bei kleinen Kindern, die mit einer verzögerten Knochenreifung einhergehen. Die Vit-D-dependente Rachitis, wie im vorigen Fall (Ivonne), ist eine davon. Oft ist es aber auch nur eine konstitutionelle Entwicklungsverzögerung (s.o.). Die Endokrinologie ist die richtige Abteilung zur Abklärung schwieriger Fragestellungen.


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