lynnemel
Guten Morgen! Mein sohn hat schon lange Habituelle Opstipation. Wie kann ich ihn noch untersützen. Psychotherapie, Ernährungsumstellung hat nichts geholfen. Er verhaltet ganz lange, sagt hat schmerzen. Bis dann gar nichts mehr geht udn er (zumindest schauts am Klo immer so aus), den Kot sogar auf den Boden fallen lässt. Läuft derzeit wahninnig gerne total nackt im Haus herum? Ist es ok und geht auch oft mit Windeln aufs Klos (weiß nicht was er dort macht)? Es scheint lt. Therpeutin eine Geschwisterkonflikt mit älterem Bruder zu haben (9 Jahre). Jüngerer Bruder 2,5 Jahre aber gutes Verhältnis. Mit großem Bruder immer ok, aber oft wilde Kämpfe und Rangeleien sodass der eine dem Anderen sogar weh tut. Ist das noch ok? Was können wir als Eltern tun, denke das familäre Situation ok ist, wobei man natürlich nicht weiß als direkt involvierter. Was braucht er, wie kann ich die Kinder unterstützen, was ist von den Streitereien noch im Rahmen. DAnke Lynn
Liebe Lynn, wie alt ist der Mittlere? ein Geschwisterkonflikt kann so manches Problem hervorrufen, aber eine habituelle Obstipation rührt viel eher von eigenen Konflikten in puncto Selbstständigkeitsentwicklung her. Der Prozess des Trocken- und Sauberwerdens gehört in der Bereich der Sozialentwicklung und endet darin, die Verantwortung für den regelmäßigen Toilettengang selbst zu übernehmen. Das bedeutet aber konkret, dass das Kind bereit ist, dem natürlichen Bedürfnis der Ausscheidung Folge zu leisten. Daran haperts bei den Kindern, die den Miktionsaufschub zeigen und schließlich einnässen oder habituell obstipiert sind und den harten Stuhl nur unter Mühen endlich absetzen. Dann ist aber weicherer Stuhl von oben schon vorbei geflossen und in der Unterhose gelandet. Setzt das Kind dann die Kotballen an nicht dafür vorgesehener Stelle ab, spricht man von Einkoten oder Enkopresis (s. gezielter Suchlauf). Beide Formen der Ausscheidungsverweigerung haben mit dem starken Bedürfnis zu tun, den eigenen Willen durchsetzen, und das notfalls gegen sich selbst bzw. die eigene Natur. Der Machtgewinn scheint groß zu sein, denn die Kinder nehmen dafür soziale Ächtung in Kauf. Organische Probleme sollten, das sei nur nebenbei gesagt, ausgeschlossen sein. Die Therapie ist, wenn es soweit schon gekommen ist, immer schweirig. Sie setzt sich aus mehreren Maßnahmen zu sammen. 1. Sorgen für immer weichen Stuhl, der gar nicht so leicht gehalten werden kann (z.B. durch Lactuflor oder Makrogol). 2. Verbesserung des Selbstwertgefühls und der Anerkennung durch die Eltern und die Umgebung. Der Willen muss an anderer Stelle zur Geltung kommen dürfen. Das entspräche der Elternberatung mit Psychoedukation. 3. Gewährung eines Windelhöschens zur heimlichen Absetzung des Stuhl mit nachfolgender Säuberung ohne Vorwurf. Was das nackt herumlaufen für Ihren Sohn bedeutet, lässt sich so ohne Weiteres nicht sagen. Kopiert er da jemanden und wertet sich auf? Wird er dazu angestiftet? Wie gehen Sie damit um? Was bedeutet Nacktheit in Ihrer Familie? Sie können mir ja gerne noch einmal schreiben. Viele Grüße