Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Essverhalten / Untergewicht

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Essverhalten / Untergewicht

Lyrie

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Meine Tochter (3 J, 11,8 kg, 94 cm) isst sehr schlecht (schon immer). Hinzu kommen seit Monaten immer wieder häufige, langwierige Infekte. Zuletzt Magen-Darm. Das macht das Thema Untergewicht / Essen noch brisanter, was zu erheblichen Spannungen und Ängsten führt. Ich bekomme Angst, wenn sie ein Essen ausfallen lässt (was häufig vorkommt), dass die nächste Erkrankung ihr ernsthaft bedrohlich werden könnte. Hinzukommen Wutausbrüche, die sie momentan öfters hat aber eben auch auf jedes Anbieten / Nachfragen ob sie noch etwas möchte. Sie lässt auch Papa gerade nicht an sich heran, seine Bemühungen jeglicher Art (Trösten, Spielen, Umsorgen) werden mit lautem Schreien nach Mama abgewehrt. Soll ich ihr meine Sorgen / Ängste bezüglich dem Kranksein und Essen offen erklären? Das spürt sie ja mit Sicherheit auch, dass sie da sind. Ich kann ihr aber doch nicht sagen, dass sie schwach und krank werden kann, wenn sie nicht genügend isst (ich denke sofort an den Suppenkaspar)? Wie gehe ich damit um, um das Thema Essen nicht noch mehr emotional aufzuladen / Druck zu machen, aber gleichzeitig sicherzustellen, ihr zu verdeutlichen dass ihr Körper bekommt, was er braucht. Vielen Dank für Ihren Zeit und ihren Rat. (auf diese gezwungenermaßen sehr verkürzte Darstellung der Situation...)


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Liebe Lyrie, Sie beschreiben etwas, was viele Mütter/Eltern immer wieder verzweifeln lässt. Eigentlich ist essen ein Grundbedürfnis, welches über das Hungergefühl geregelt wird. Den Kindern wird aber intuitiv schnell klar, ob und was sie mit essen bewirken und erreichen können. Wenn also Eltern bestimmte Erwartungen an das Essen der Kinder haben, kann dieses Bedürfnis zum Verhandlungs- und dann auch Kampfplatz werden. (Ich will, dass du was tust - und ich gebe dir nicht, was du willst). Was ist zu tun? Eigentlich geht es darum wieder zu dem Grundbedürfnis zu kommen. Kinder sollen essen um den Hunger zu stillen, nicht um die Eltern zufrieden zu machen (oder auch nicht). Wenn Ihre Tochter realisiert/spürt, dass essen gut tut (und nicht essen Hunger macht/unagenehm ist), wird essen wieder aus eigenen Impulsen stattfinden. Solange sie Ihr mütterliches Wohlbefinden mit essen reguliert, essen also fremdbestimmt ist, klappt das nicht. Sie sollten also auf das essen Ihrer Tochter so wenig wie möglich emotional reagieren, egal ob sie viel oder wenig gegessen hat. Nicht gleichgültig aber klar. Bis Ihre Tochter die Veränderung realisiert hat werden Sie ein bißchen mehr Sorge haben, dann geht es aber in der Regel. Viel Erfolg dabei. Übrigens: Süßes gibt es nach dem Essen, nicht als Ersatz. Dr.Ludger Nohr


Lyrie

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Vielen Dank für die ruhigen Worte und Ohren Rat, Dr. Nohr. Ich werde ihn mir zu Herzen nehmen.


Lyrie

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