Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Einschulung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Einschulung

Nektarica

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Sehr geehrte Frau Henkes, Aufgrund ungeschickte Lebenssituation, wird unser Sohn (5) in September eingeschult. Wir sind umgezogen, neuen Kita hat er gut akzeptiert, dort ist aber offensichtlich schlechte Situation- ständige Krankheiten, Wechsel von Erzieherinnen, die Kinder laufen rum herum, keine spezielle Förderung, selbst Vorschulgruppe funktioniert schlecht. Unabhängig davon, bei meinem Sohn haben wir immer gedacht über frühere Einschulung, jedoch mit schwerem Herzen und mein Herz wird sich bald zerreißen :) Dieses Jahr bin ich in Elternzeit und ich könnte mir noch leisten, dass er in normale Schule geht, nicht ganztägig, ich könnte ihm begleiten, unterstützen und mehr Zeit haben. Nächstes Jahr würde er dann in Kernzeitbetreuung sein, von 7-17, dazwischen in der Schule und ich arbeiten (jedoch da ist er älter und geschickter).  Wie könnte ich alles gestalten, damit es bestens geholt wird? Soll ich Psychologe beifügen? 1. Mein Sohn könnte hochbegabt sein, testwn wollten wir nicht, da irrelevant ist. Kann schon lange schreiben, rechnen, und über tausend Thema sich unterhalten. Ist eher mit ältere oder jüngere Kinder, da oft mit gleichaltrige schwieriger gemeinsame Interesse findet. Jedoch ist er offen, gerne spielt mit alle, müsste schon zweimal Kita wechseln und hat das sehr gut verkraftet (denke ich). Er will unbedingt in der Schule (da bin ich aber vorsichtig, eher versteht eher nicht was Schule ist). Kennt alle Vorschulkinder und schon von vorher hat gute Verhältnisse mit denen. Wenn ich ihm sagen, lieber nächstes Jahr ist er traurig.    2. Erzieherinnen kennen im erst 3 Monate, und keine so langfristig, wegen Probleme ins Kita. Die sagen, bereit, jedoch wenn es geht lieber ins Kita lassen, da er Probleme mit Impulskontrolle hat.  3. Gesundheitsamt sagt- schulreif. Wenn es geht lieber nächstes Jahr, da niemand mehr Kinder mit 5 einschult.  4. Beratungslehrerin hatte Gesprächt mit meinem Sohn und hat mit ihm Bueva III Test gemacht. Ergebnisse sind überdurchschnittlich, im Vergleich mit 6- jährige durchschnittlich. Selbst bei Konzentration ist er überdurchschnittlich abgeschnitten. Lt. ihr schulreif. Schwierige Entscheidung, da er nicht 6 wird, aber sie würde ihn einschulen. Situation ins Kita ist ihr bekannt, er wird dort unterfördert und der Stadt bringt keine spezielle Fördermöglichkeiten für solche Kinder. Sie hat uns erklärt, dass es schwieriger wird, als nächstes Jahr, kann aber Vorteile bringen. Schlimmste was passieren kann ist, dass er zweimal in 1. Klasse muss, wass sie gar nicht glaubt. Also Aufgrund verschiedene Faktoren, sie neigt zur Einschulung. 5. Kinderarzt bei U9- alles ok, kann in der Schule.   6. Rektor- er würde ihm einschulen. Hat viele Erfahrung mit hochbegabte Kinder, hat uns erklärt aber dass es nur um Potential geht, muss nicht sein, dass unser Sohn auch in der Schule gut wird, jedocht braucht gute Förderung und Unterstützung. Sein Sohn ist mit 5.5 eingeschult, sie haben damit gute Erfahrungen und er würde uns gerne durch diese Situation begleiten, fachlich und menschlich. Nachteile hat er uns auch erklärt.    Was machen wir? Manchmal denke ich- einschulen, bin zu Hause, werde ihn begleiten, unterstützen, b.B. psychologische Hilfe suchen. Manchmal denke ich, dass ich schlechteste Mutter bin, da ich ihn in Schule mit 5 schicken wird, weil ich unser Leben aktuell nicht anders organisieren kann.    Die haben ihn in Vorschulgruppe angenommen, damit er bisschen Gefühl kriegt, was Schule ist, und er ist so stolz und glücklich, selbst Erzieherin hat sich überrascht wie ruhig und konzentriert er sein kann.    Spielerisch lernen ist eine, Schule ist aber MUSS. Also Möglichkeiten sind zwei - einschulen und ihm durch begleiten, Hilfe bieten, mit Schule kooperieren. Die Kinder kennt er gut, mit zwei ist er sogar ganz gut befreundet.   Andere Möglichkeit- Kita wechseln (wenn ich das schaffe), ihm sagen dass er nicht ins Schule kann, sogar in neuen Kita (braucht unbedingt längere Öffnungszeiten wegen Arbeit) und dann ihn erst nächstes Jahr einschulen (Kita würde in andere Gemeinde sein, bei uns ist schlecht mit Zeiten, dort würde er 6-9 Mo gehen, kennt keine Kinder und keine Kinder würden mit ihm dann nächstes Jahr in Schule kommen. Also auch keine ganz geschickte Lösung... Bin am Boden.   Danke und entschuldigen Sie, da es zu lang ist.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich denke nicht, dass Sie sich als schlechte Mutter fühlen müssen. Sie gehen mit der Frage der anstehenden Einschulung sehr überlegt und verantwortlich um. Sie bedenken pro und contra und holen sich den Rat von Fachleuten ein. Mehr können Sie nicht tun. Wenn dann die mehrheitliche Einschätzung ist, dass Ihr Sohn die Schule bereits mit fünf Jahren beginnen sollte, haben Sie doch eine gute Empfehlung. Vor allem das Angebot des Rektors Ihren Sohn durch diese Phase zu begleiten, ist doch sehr beruhigend. Ein erneuter Kitawechsel - mit den beschriebenen Schwierigkeiten - wird Ihrem Sohn vermutlich wenig helfen. Das wäre nur ein zusätzlicher Wechsel vor der Einschulung. Die ist für Kinder ja auch noch mal ein Wechsel. Für Ihren Sohn ist es von Vorteil, dass er einige Kinder kennen wird und schon gute Kontakte zu ihnen hat. Dass er offen ist und sich offenbar auf neue Situationen gut einlassen kann, wird ihm in der Schule helfen. Sie haben Ihren Sohn doch sehr gut im Blick und werden sehen, ob er sich in der Schule wohlfühlt. Wenn Sie später den Eindruck haben, dass er mit bestimmten Anforderungen überfordert ist, können Sie immer noch eingreifen und psychologischen Rat suchen. Solange scheint mir das nach Ihrer Beschreibung eher nicht nötig zu sein. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Nektarica

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Vielen Dank für schnelle und ausführliche Analyse. Mit einige Punkte haben wir Probleme, und wenn es Einschulung sein muss, ich würde gerne im Voraus daran arbeiten. Haben Sie Empfehlung für bestimmte Literatur, oder wo könnten wir daran arbeiten. Es geht um einige Probleme, die vielleicht für 5-jähriger normal sind, in der Schule sind aber nicht gewünscht. 1. Frustrationstoleranz, Impulskontrolle.. Manchmal reagiert er zu stark, haut nicht, aber schreien und ordentlich wütend gelingt im schon. Nach Beruhigung (meistens geht er raus aus Zimmer/Gruppe) versteht er Situation und verbalisiert was falsch war. 2. Blockade bei schwierige Aufgaben: Er löst meistens alles schnell, wenn es aber kommt zu einiges was etwa schwieriger ist - blockiert er und ist traurig, dass er das nicht kann.  3. Verlieren beim Brettspiele ist auch schwierig, mittlerweile etwas besser, aber versucht immer wieder während Spiel eigene Regeln zu gestalten, damit er gewinnt. Kann ordentlich wütend sein. Einamal war er ausgelacht durch Kinder und hat geweint. Erklärung von Erzieherin hat er aber akzeptiert, und zu Hause mir alles erzählt. Hat verbalisiert, dass es eigentlich kein Grund für Trauen war, es passiert, aber ihm war im Zeitpunkt schwierig.  Solche Sachen machen mir Angst. Aber auch sein Freund (wird im Oktober 7) hat Probleme mit Impulskontrolle, haut und schubst, kann ordentlich wütend sein, und wird auch eingeschult. LG und danke


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, leider habe ich keine Literaturempfehlung. Die Probleme, die Sie beschreiben, betreffen viele Erstklässler. Leher/innen sind darauf eingestellt und können damit umgehen. Ihr Sohn wird das schon lernen. Es ist ja auch nicht klar, dass diese Probleme ein Jahr später nicht mehr bestehen. Ganz wichtig wird es aber für Ihren Sohn sein, dass Sie - für ihn zweifelsfrei - hinter der frühen Einschulung stehen. Wenn das nicht so ist, wird er sich möglicherweise nicht unbefangen auf die Schule einlassen können. Dann sollten Sie lieber noch ein Jahr warten. Alles Gute Ingrid Henkes


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