Frage: Beißen mit 18 Monaten

Hallo! Meine kleine Motte fängt an zu beißen. Sie ist gerade 18 Monate alt. Meist im Spiel oder wenn sie übermütig ist. Das zwickt ganz schön und sorgte bei dem großen Bruder auch schon für Tränen. Sie musste dann pusten und schien auch ziemlich betroffen, als sie merkte, dass der große Bruder weint... Was kann man dagegen tun? Mein Mann meint: auf den Mund hauen! Aber da bin ich ja völlig dagegen. Aber durchgehen lassen möchte ich es ihr natürlich auch nicht! Begreift sie schon, was man von ihr will oder findet sie es nur interessant, wenn jeder jammert, den sie so attackiert?

Mitglied inaktiv - 31.08.2009, 09:42



Antwort auf: Beißen mit 18 Monaten

Hallo, auf keinen Fall dürfen Sie ihre Tochter deswegen schlagen, schon gar nicht auf den Mund und auch Zurück-beißen ist absolut untersagt. Das Beissen ist ein Relikt aus der Urzeit des Menschen. Im Rahmen der Aggressionsentwicklung des Kindes, ein ganz natürlicher Prozess im Laufe des 2. Lebensjahres, kommen Beißattacken bei Wut aber auch im Übermut vor. Die Kleinkinder haben noch kein Unrechtsbewusstsein deswegen und verstehen auch erst langsam, was sie beim Anderen damit anrichten. Aber das Erschrecken über die Reaktion des Anderen setzt Empathiegefühle in Gang. Um ein Unrechtsbewusstsein zu erzeugen, gelingt in diesem Alter nur die eindringliche Ermahnung. Bei einem selbst sollte man zunehmend die Schmerzhaftigkeit und das Getroffensein besonders herauskehren, damit das Kind in die Lage versetzt wird, den "Geschädigten" zu trösten (s. Induktion im gezielten Suchlauf). Auf diese Weise bereitet man das vor, was sich später zum Gewissen ausbildet. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.09.2009



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