Maryluu33
Guten Morgen Frau Henkes, ich mache mir schon seit längerer Zeit Gedanken, ob bzw. inwiefern sich meine "unruhige" Schwangerschaft nachteilig auf meine Tochter (nun 12 Wochen alt) ausgewirkt haben könnte. "Unruhig" war sie vor allem, da ich von Beginn der SS bis zur Geburt sehr große Ängste hatte; nach dem 1. Trimester kamen auch tägliche Panikattacken hinzu. Die Ängste bezogen sich dabei immer auf einen möglichen Verlust des Kindes. Erst traten die Ängste ohne konkreten äußeren Anlass auf. Im Verlauf ergaben sich jedoch Komplikationen (u.a. zu tief luegende Plazenta), die Angst und Panik noch verschlimmert haben. Durch die ständige Anspannung und Unruhe haben sich ab der 20. Woche auch vorzeitige Wehen eingestellt, die auch drei kürzere Klinikaufaufenthalte zur Beobachtung nach sich zogen. Beim letzten Aufenthalt in letzten Aufenthalt in Woche 39 ging es mir dann psychisch so schlecht, dass ich eindringlich und verzweifelt darum gebeten habe, das Kind so schnell wie möglich per Kaiserschnitten zu entbinden. Ein Psychiater der Klinik befürwortete meine Bitte glücklicherweise, sodass am nächsten Tag der (für Woche 40 geplante) Kaiserschnitt erfolgte. Ich hätte es vom Gefühl keinen Tag länger ausgehalten. Die Schwangerschaft war psychisch gesehen ein einziger Leidensweg für mich, da ich 24 Stunden am Tag so starke Angst vor einem möglichen Verlust das Kindes hatte. Ich habe sehr wenig geschlafen, hatte sehr belastende Alpträume, ständiges Herzrasen bis hin zu Panikattacken bei der kleinsten Verunsicherung und habe sehr viel geweint. Man hat mir sowohl bei meiner Gynäkologin als auch in der Klinik seitens der Psychiater immer wieder gesagt, ich solle versuchen, mich zu entspannen, denn mein Zustand wäre auch für das Kind nicht gut und könne sich nachteilig auf die psychische Entwicklung auswirken. Diese Aussagen haben mich natürlich noch mehr unter Druck gesetzt und enorme Schuldhefühle erzeugt. Mein Sohn kam Gott sei Dank körperlich in Woche 39 dann gesund zur Welt. Nun denke ich viel darüber nach, wie sich meine psychische Verfassung in der Schwangerschaft wohl auf ihn ausgewirkt haben könnte. Er hat ja offenbar dadurch ein erhöhtes Risiko, selbst psychische Schwierigkeiten zu entwickeln, oder? Welche Schwierigkeiten wären da zu erwarten und wann würden sich diese zeigen? Worauf sollte ich besonders achten, um entsprechend schnell reagieren zu können? Vielen Dank für Ihre Mühe!
Guten Tag, körperliche Reaktionen, wie Herzrasen oder erhöhter Blutdruck, aufgrund von psychischen Belastungen der Mutter in der Schwangerschaft können sich auf das Kind übertragen. Sie lösen beim Kind nicht die Angst aus, die die Mutter hat. Das Körpergedächtnis des Kindes kann aber die körperlichen Erregungszustände speichern und bei späteren Erfahrungen mit unangenehmen Gefühlen verbinden. Das muss aber nicht zwangsläufig so kommen. Sie müssen sich daher nicht so große Sorgen machen. Ich empfehle Ihnen nicht so viel über nicht mehr zu änderndes Vergangenes nachzugrübeln, sondern sich auf eine gute Gegenwart für Ihre Kinder zu konzentrieren. Sie haben jetzt genügend Zeit, Ihrer Tochter viele positive Erfahrungen zu vermitteln. In der engen körperlichen Nähe spürt sie gewiss auch, dass Sie ruhiger sind und Ihre Ängste nachgelassen haben. Sie könnten zudem überdenken, ob Ihre starke Verlustangst vergangen ist oder ob die Angst um das Leben Ihrer Kinder weiterhin Ihr Leben überschattet. Dann wäre es für Sie alle sicher hilfreich, wenn Sie therapeutische Unterstützung zur Bewältigung Ihrer Ängste in Anspruch nähmen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Maryluu33
Korrektur: ich meinte am Ende des Beitrags natürlich nicht meinen Sohn (der ist schon älter), sondern meine Tochter.
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