Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Ausfall Tagesmutter während Eingewöhnung, Eingewöhnung bei Vertretung?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Ausfall Tagesmutter während Eingewöhnung, Eingewöhnung bei Vertretung?

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, im Sept. begann für meinen Sohn (15 Mon.) die Eingewöhnung bei der Tagesmutter (TM) für 5 Tage. Anschließend fiel die TM verletzungsbedingt für unbestimmte Zeit aus (mind. mehrere Wochen). Die Eingewöhnung fand im Rahmen von Spaziergängen im eig. Wagen/Krippenwagen statt, Trennungen erfolgten ab Tag 2 für wenige Minuten und wurden allmählich gesteigert. Die Trennungen fielen meinem Sohn bisher nicht sehr schwer, aktuell ist er Fremden gegenüber offen und zugewandt. Das Vertrauen in die TM meinerseits ist groß. Für die von der TM betreute Kindergruppe gibt es eine VertretungsTM, die die Kinder gemeinsam betreut, bis die TM zurückkehrt. Wir haben nun nahtlos mit der Eingewöhnung bei der Vertretung begonnen, da bisher noch unklar ist, wie wir die Betreuungssituation anderweitig abbilden können. Nun sind wir als Eltern aber besorgt, ob der Wechsel der TM unseren Sohn verwirrt oder ihm gar schadet, da ein Betreuerwechsel für Kinder in diesem Alter vermieden werden soll. Macht es Sinn, ihn bei der Vertretung vorübergehend einzugewöhnen (Betreuungszeit ca. 30 h) oder sollten wir versuchen, die Betreuung zwischenzeitlich privat abzubilden (wenn die Arbeitgeber dies ermöglichen)? Wäre eine Betreuung durch die Vertretung für wenige Tage/Stunden pro Woche vertretbar und würde dadurch eine stärkere Bindung an die Vertretung vermieden und eine Ablösung erleichtert? Die Entwöhnung von der Vertretung kann nicht in größerem Umfang erfolgen. Herzlichen Dank


Hallo, das ist eine bedauerliche aber nicht vorhersehbare Situation. Was auch immer Sie tun ist eine Trennung und eine Übergangslösung, ausser z.B. die vertraute Oma, Sie selbst o.ä. würden die Zeit überbrücken. Wenn es Wochen dauern würde, wäre natürlich ein zunehmendes Vertrauen zu "Ersatz-TM" hilfreich. Dann sollte aber eine Art Übergang möglich sein, zumindest sollte der Kontakt nicht abrupt beendet werden. Die Wirkung der Trennung wird vom Kontakt und der Art der "Übergabe" abhängig sein. Auch in kürzeren Kontaktzeiten wird Ihr Kind eine Beziehung aufbauen, deren Ende bedauerlich und irritierend sein kann. Alles zusammen würde ich darauf achten, dass Ihr Kind sich auch bei der Ers-TM wohl fühlt und darauf achten/drängen, dass es eine Lösung gibt, die einen Übergang leichter macht. Alles diese gedachten Lösungen haben Vor- und Nachteile, das ist nicht zu vermeiden und die Gewichtung kann nur mit den realen Personen stattfinden, während meine Gedanken nur theoretisch sein können. Dr.Ludger Nohr


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