k_ristina
Guten Abend Frau Henkes! Mein Sohn (4 Jahre 3 Monate) interessiert sich zur Zeit sehr für Einsatzfahrzeuge und er redet den ganzen Tag ununterbrochen über alles mögliche und stellt viele Fragen, was auch in Ordnung ist. Wenn ich ihm sage, dass er sich zB. Anziehen/ Umziehen soll oder etwas anderes machen soll dann redet er nonstop und ist gar nicht bei der Sache. Wenn wir ein Spiel spielen, dann konzentriert er sich gar nicht auf das Spiel sondern redet wirklich andauernd. Ich muss alle paar Sekunden ihn erinnern, dass er spielen oder eben sich anziehen soll. Egal worum es geht und was er machen soll, er redet und redet und redet nur, somit muss ich ihn immer wieder ermahnen leise zu sein und die Aufgabe zu erledigen. Er hat sich bis jetzt noch nie für Puzzle, Memory, zeichnen, malen oder andere Dinge wo man sich mehr konzentrieren und auch denken muss interessiert. Jedes Mal, wenn ich mit ihm so etwas machen bzw. spielen möchte, dann sagt er, dass er nicht will und er das nicht kann. Mir ist aufgefallen, dass er sich zB. beim Malen oder puzzeln gar nicht konzentriert, also gar keine Aufmerksamkeit hat. Er fängt dann sofort wieder zu reden an und lenkt sich dadurch ab, nur um diese Aufgabe nicht zu machen. Ich wollte dass er ein paar Kreise anmalt (ist in 1min. erledigt), aber auch hier fängt er wieder an zu reden und sagt, dass er das nicht kann und ihm seine Hand wehtut , obwohl er nur einen Strich gemalt hat. Er möchte auch, dass ich ihm zeige wie man seinen Namem schreibt, aber auch hier das gleiche Spiel...er kann das nicht, das ist so schwer, ich soll das für ihn machen und dann redet er ununterbrochen über andere Dinge, aber macht seine Aufgabe nicht. Weben möchte er auch gerne, somit habe ich ihm alles vorbereitet und er weiß auch wie es geht, da er es im Kindergarten auch macht, aber zu Hause kann er es nicht und ich soll es für ihn machen,obwohl er es machen möchte. Ich sehe schon wie er in der Schule vor einer Aufgabe sitzt und anstatt diese zu machen, schaut er in die Luft oder macht etwas anderes und braucht viel länger Zeit um die Aufgabe zu erledigen als andere Kinder. Andere Kinder in seinem Alter reden natürlich auch viel ,aber diese Kinder machen zumindest die Aufgaben. Soll ich meinen Sohn irgendwie unterstützen, aber er lässt sich nichts erklären und zeigen, wenn er etwas nicht kann. Bei anderen Sachen ,wie zum Beispiel Bücher schauen, Musik hören, mit dem Zug spielen, etwas Schrauben oder bei Schuttübungen ist er konzentrierter, es betrifft hauptsächlich die oben genannten Sachen, die ihn nicht interessieren, er sich nicht konzentriert und durch jedes Geräusch und sein Reden ablenken lässt. Hängt dieses Aufmerksamkeitsdefizit damit zusammen, dass ihn die Sachen nicht interessieren oder ist es etwas Anderes? LG und einen schönen Abend noch Kristina
Guten Tag, Vierjährige haben häufig einen starken Rededrang. Sie nehmen viele Eindrücke aus ihrer Umgebung wahr, das Denkvermögen hat sich stark entwickelt und die Sprachentwicklung ist weit fortgeschritten. All dies trainieren sie durch ständige Mitteilung vor allem an die Bezugspersonen. Gleichzeitig meiden Vierjährige meist Tätigkeiten, die sie nicht interessieren und die sie noch nicht gut bewältigen. Das ist in diesem Alter völlig in Ordnung. Ihr Sohn wehrt zudem durch sein dauerhaftes Sprechen Ihre Anforderungen ab. Bieten Sie Ihrem Sohn keine Beschäftigung an, die er nicht machen möchte. Sie können versuchen herauszufinden, was ihn interessiert. Sie müssen dabei nichts für Ihren Sohn erledigen. Beschäftigungen sucht er sich für sich aus nicht für Sie. Sie können ihm lediglich helfen, wenn ihm etwas nicht auf Anhieb gelingt. Wenn er sich etwas zu Schwieriges auswählt, wozu sicher bei Vierjährigen das Weben gehört, können Sie ihm sagen, dass Sie keine Lust haben, ihm dazu das Material zu geben, weil er dann wieder will, dass Sie das für ihn machen. So kann Ihr Sohn lernen, dass Sie bei seinen unbewussten Vermeidungsstrategien nicht mitmachen, sonder eher seine Eigenaktivität unterstützen. Erfolgreiche Aktivitäten helfen Kindern, ihr Selbstwertgefühl zu entwickeln. Möglicherweise würde es Ihren Sohn interessieren, Ihnen zu helfen. Da gibt es oft vielfältige Tätigkeiten, bei denen sich ein Vierjähriger schon beweisen kann. Bis zur Einschulung hat Ihr Sohn noch viel Zeit, in der sich sein Selbstwertgefühl weiterentwickeln kann und er sich mit Ihrer Unterstützung mehr zutraut. Darüber müssen Sie sich jetzt noch keine Sorgen machen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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