Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Angst??

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Angst??

Mitglied inaktiv

Hallo, vielleicht können sie mir helfen, denn ich weiß nicht, wie ich das Verhalten meines Sohnes ( 2 1/2 Jahre) einschätzen soll. Wenn wir mit ihm "schimpfen" weil er etwas tut, was er nicht soll, wird er plötzlich ganz leise, als ziehe er sich in sich zurück. Er senkt den Kopf Richtung Boden, kommt zu uns und umarmt uns und sagt "lieb". Die macht er aber nur, wenn es mal etwas „lauter“ wird) Ein Beispiel: Wir bringen den Kleinen Abends ins Bett, haben ihn vorher frisch gemacht, Zähne geputzt, ihm etwas vorgelesen, dabei trinkt er in Ruhe noch seine Milch, dann legen wir ihn ins Bett und singen dann noch ein kleines Lied. Dann sagen wir gute Nacht. Dann gibt es Tage, da braucht der Kleine ein wenig länger bis er einschläft, er tobt in seinem Bett herum. Wir versuchen es dann zuerst ein paar mal in Ruhe ihn wieder hin zu legen, streicheln ihm ein wenig über den Kopf etc. Das funktioniert aber nicht immer. Dann gibt es den Moment in dem wir ein wenig lauter ( schreien tun wir nicht) werden und sagen mit fester Stimme, daß jetzt Schluß sei und geschlafen wird. Dann guckt er uns im ersten Moment mit großen Augen an, der Blick geht langsam zu Boden und er kommt auf uns zu, umarmt uns und sagt "lieb" Mir macht diese Reaktion Angst. Hat mein Kind Angst vor mir? Bin ich zu Streng? Er ist sonst, ein ganz aufgewecktes Kerlchen, er lacht sehr viel, ist sehr freundlich, etwas zurückhaltend, wenn es um Neues geht, aber er probiert auch alles aus, er ist sehr neugierig. Er ist unser ganzer stolz und unser Sonnenschein, der uns viel Freude bereitet. Vielen Dank im voraus caeciliaf


Hallo, Kinder mit 2 1/2 Jahren empfinden schon ziemlich stark, ob sie etwas richtig gemacht haben oder eben falsch. Das gilt auch das Verhalten in der Gemeinschaft. Da Kind darauf aus sind, immer alles richtig zu machen und möglichst viel Lob und Anerkennung zu bekommen, macht sie ein Versagen sehr schnell betroffen. Sie fühlen sich dann beschämt und in gewisser Weise auch gleich abgelehnt. Je selbstsicherer das Kind aber schon geworden, desto weniger macht ihm das etwas aus. Das heißt nun nicht, dass man seinem Kind nie "etwas sagen darf." Aber man muss abwägen, ob die Ermahnung und das Schimpfen wirklich notwendig sind, oder ob nicht eine geschickte, ganz andere Strategie auch ohne negative Einflussnahme auskommt. zu solchen geschickten Strategien gehört die Überredung oder die Verlockung. Im ersteren Fall wählt sehr einfache, für das Kind verständliche Argumente, um ihm klarzumachen, dass der geäußerte Elternwunsch die kindlichen Ansichten übersteigt. Die Verlockung arbeitet mit einem Versprechen. Das sollten aber keine abstrakten Vergünstigungen sein oder gar Geschenke. Auch das Locken mit Süßigkeiten ist ganz ungünstig. Es sollte sich um etwas handeln, dass die Beziehung zu den Eltern festigt und das Kind vielleicht entlastet wie längeres Vorlesen, eine Zeitlang ins Bett dazu legen oder das Helfen beim Aufräumen usw. Das Bedürfnis nach solche Zuwendungen drückt Ihr Sohn ja schon mit seinen Worten aus. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Frau Henkes,  Mein dreijähriger Sohn tut schon von Beginn an schwer damit in die Kita zu gehen.  Er war lange Zeit Mittagskind um ihm die Situation zu erleichtern.  So war er immer von 9.00 bis 11.30 Uhr in der Kita. Vor drei Monaten haben wir dann damit begonnen,  dass er 6 Stunden dort blieb und es gefiel ihm dann auch und er bewegt ...

Guten Tag, mein Kind ist 3 Jahre alt. Es hat einen Cousin, welcher älter ist und das Downsyndrom hat. Als mein Kind noch ein Baby war, hatte sein Cousin Angst vor ihm, da er noch nicht sprechen konnte, ab und zu weinte, eben ein Baby war. Mein Kind wurde älter, merkte jedoch mit zunehmendem Alter, dass sein Cousin ihn mied, ihn zornig anschaute ...

Hallo, mein Sohn ist fast 20 Monate alt. Wir hatten immer mal offenere Phasen, allerdings ist er in letzter Zeit immer zurückhaltender geworden. Ich mache mir etwas Sorgen, weil er in ca. 1 Monat in die Kita kommt. Er ist aber im Grunde nur bei Kindern so. Wenn auf dem Spielplatz ein Kind auf ihn zukommt, schreckt er richtig zurück und distanzi ...

Liebe Frau Ingrid Henkes, wir sind vor 1 Monat mit meiner Tochter draußen am See ins Gewitter geraten mit sehr starken Sturm. Ich war leider alleine mit Ihr und all unsere Sachen sind weggeflogen wo ich selber auch falsch und panisch reagiert habe. Wir hatten noch eine strecke zum Auto laufen. Nun hat Sie seit dem großen Angst raus zu gehen. Sie m ...

Hallo, meine Tochter ist 21 Monate alt und hat schon seit ein paar Wochen extreme Angst vor anderen Kindern und Erwachsenen. Wenn sie zB ein Erwachsener anschaut oder ihr zu Nahe kommt beginnt sie zu weinen und schreit nach Mama. So ist es auch wenn Kinder auf sie zulaufen. Sie hat das leider auch bei Personen die sie kennt. Bei Kindern scheint ...

mein Sohn (24M) hat richtige Angst vor anderen Kindern, obwohl oder gerade weil er noch kaum Berührungspunkte hatte. Wir wohnen auf dem Dorf und sind die ersten in unserem Familien- und Bekanntenkreis, die ein Kind bekommen haben, er kennt sonst nur ganz kleine babys, die er alle paar Tage mal kurz sieht. Er ist generell ein sehr ruhiges und vorsi ...

Liebe Frau Henkes,   lieben Dank für Ihre Zeit! Mein Sohn(4) ist leider aufgrund eines Immundefektes seit 2-3 Jahren in ständiger Behandlung.Bis vor einigen Wochen hat er alles immer extrem tapfer mitgemacht und sich ohne mit der Wimper zu Zucken Blut abnehmen/ Impfen lassen usw... Nun ist es seit einigen Wochen so, dass er extrem panisch ...

Sehr geehrte Frau Henkes, meine Tochter ist 1 Jahr alt und das Essen/Füttern war immer schon unser Thema  (meine Angst ist zu einem nicht unerheblichen Teil daran schuld). Momentan isst sie unser Familienessen und stillt noch nebenher, aber ich muss ihr den ganzen Tag hinterherrennen, damit sie was isst. Ich versuche, das Essen immer zur gleich ...

Guten Tag Frau Henkes, ich habe mich kürzlich schon einmal an Sie gewandt. Mein Sohn (27 Monate) geht seit acht Monaten in die Kita. Er hatte anfangs sehr mit der Trennung zu kämpfen, zwischendurch war es deutlich besser, seit einem Monat weint er wieder fast jeden Morgen heftig, weil er nicht hinmöchte. In der Kita hat er laut Erzieherinnen Sp ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist im September 3 Jahre alt geworden und im Oktober in den Kindergarten gekommen. Dort gab es keine "klassische" Eingewöhnung, er musste dort von Anfang an alleine bleiben. Dies hat anfänglich gut funktioniert, er blieb zunächst mehrere Stunden alleine dort und ich hatte den Eindruck, dass es ihm gut gefiel. ...