Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Ablehnung von Emotionen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Ablehnung von Emotionen

umiomi

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Hallo Herr Dr. Nohr, mich beschäftigt schon länger eine Frage. Vielleicht sagt es Ihnen etwas. Auch ohne umfassendes Bild. Mein Sohn, 5, tat sich lange schwer mit dem Vorgang des Tröstens. Etwa im dritten, vierten Lebensjahr durfte ich keine Kuscheltiere trösten, keine Figuren in Büchern, durfte nicht "ei" sagen und nicht "der/die/das arme ...". Er sagte damals, "ich mag das Wort 'arm' nicht, da geht es mir nicht gut". Pusten, singen, Schmerz wegzaubern. Alles "blöd". Er ist da sehr rational. Zeitgleich durfte ich nicht sagen, dass ich ihn lieb habe. (Eine kurze Phase, in der er einen Bruder bekommen hat. Mittlerweile mag er es. Also ist das evtl davon unabhängig zu betrachten.) Er ist ein Junge, der sehr unterschiedlich agiert. Je nachdem, ob er sich wohlfühlt, kann er extrem schüchtern sein oder aber offen und lebendig. Die selben "Extreme" beobachte ich eben auch seine Empathie betreffend. Manchmal scheint er gar nicht zu bemerken, wenn jemand weint und Schmerzen hat, ein anderes Mal weint er bitterlich bei einem Buch, weil darin jemandem Unrecht getan wird. Bis zum Kiga wurde er von mir betreut, Familienbett, wann immer die Kinder wollen, lange gestillt. Hat diese Ablehnung von Emotionen allgemein etwas mit der Empathieentwicklung zu tun? Oder hat es einen persönlichen Hintergrund? Wir verstecken unsere Gefühle nicht, lachen, lieben und weinen. Danke


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Hallo, ich habe von Ihrem Schreiben nicht den Eindruck, dass Ihr Sohn Gefühle gänzlich unterdrückt, aber er hat eine besondere Auswahl, wo er was zulassen kann und will. Scheinbar verbindet er mit einigen Tröstungs- und Empathie-Situationen etwas ganz anderes. Vielleicht versucht er zu vermeiden, dass es zu nah geht. Sie können ihn da nur begleiten und vorleben (nicht überzeugen wollen). Die Frage des Hintergrunds, wenn da nicht sowieso "Besonderheiten" bekannt sind, ist schwer zu beantworten, aber m.E. auch nicht so wichtig. Es ist hilfreich, wohlwollend die Entwicklung zu begleiten. Dr.Ludger Nohr


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