BeccaB91
Hallo Herr Dr. Nohr, unser Sohn ist jetzt sieben Monate alt. Ich bin in Elternzeit. Mein Ehemann kommt nachmittags von der Arbeit und verbringt dann so viel Zeit wie möglich mit dem Kleinen. Er wird gestillt und bekommt Brei, sodass mein Mann ihn auch abends füttert. Die zwei verstehen sich total super. Er macht gerne Quatsch mit seinem Vater und lacht sehr viel. Bisher ließ er sich auch von ihm beruhigen. Manchmal bringt mein Mann ihn auch ins Bett. Die letzten Tage habe ich ihn nach dem Abendritual ins Bett gelegt. Er war dann teilweise aufgedreht und hat noch gebrabbelt. Mein Mann wollte die Einschlafbegleitung übernehmen. Doch jedes mal begann mein Sohn nach einigen Minuten herzzerreißend zu weinen. Erst wenn ich wieder gekommen bin, ließ er sich beruhigen. Aber nur auf meinem Arm. Danach schlief er durch meine Begleitung sofort ein. Mein Mann fragt sich nun woher diese Ablehnung (so fasst er es auf) kommt und ist etwas geknickt. Woher kann das auf einmal kommen? Liebe Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, an solchen Situationen wie dem Einschlafen werden in diesem Alter noch Näheunterschiede zu den Eltern deutlich. Das hat nichts mit Ablehnung zu tun, sondern weißt auf eine (noch) nicht ausreichende Vertrautheit für diese besondere Situation (sich dem Schlaf überlassen) hin. Da wird dann deutlich, wieviel Zeit da war, wirklich vertraut zu werden (wäre doch kurios, wenn beide Eltern trotz der unterschiedlichen Kontaktzeit, jetzt schon gleich vertraut wären). Und gerade in diesem Alter wird den Kindern dieser Unterschied von bekannter und weniger bekannt, bewusster. Für tagsüber und spielen reicht das viel früher, das Einschlafen klappt meist erst deutlich später. Ihr Mann sollte nicht traurig sein, seine Zeit kommt noch, besonders wenn er weiterhin so viel und gerne in Kontakt geht. Dr.Ludger Nohr
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