Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

24 Monate alt: Wut und vorübergehende Abwesenheit der Mutter

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: 24 Monate alt: Wut und vorübergehende Abwesenheit der Mutter

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Lieber Dr. Posth, mein Sohn, 24 Monate alt, Familienbett, noch gestillt, viel getragen, zwei ältere Geschwister, ist ein fröhliches und selbstbewusstes Kind. Machmal allerdings hat er Wutausbrüche, die mir unheimlich vorkommen - denn ich darf ihn dann nicht ansprechen oder anfassen. Ich bleibe einfach in seiner Nähe und ertrage es. Ich sage ihm auch, dass ich ihn gerne trösten würde, aber auf Berührung oder Ansprache reagiert er mit noch mehr Wut und Abwehr. Wenn das Theater vorbei ist, darf ich (oder der Vater) ihn wieder auf den Arm nehmen. Was ist das? Zweite Frage: ich bin im Januar auf eine 4-tägige Reise eingeladen und habe Schwierigkeiten, zuzusagen. Mein Sohn hängt noch sehr an mir, nicht zuletzt braucht er noch die Brust in der Nacht, wenn er aufwacht. Mein Mann sagt, er schafft das schon (Herumtragen wird wohl auch helfen). Ist das (nur / eher) mein Problem? Ich habe irgendwie das Gefühl, der Zeitpunkt jetzt ist für eine Trennung nicht gut... Danke und freundliche Grüße, K.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, es ist immer gut, wenn ich mehr von Ihren familiären Gewohnheiten erfahre. Mir fehlen sonst wichtige Bausteine. Zwar trotzen alle Kinder, aber außer bei starker Impulsivität alle in einem erträgliche Maß mit schneller Versöhnung. Sind die Tortzanfälle deutlich verstärkt und wird die Versöhnung erst einmal abgewehrt, liegt dafür immer ein Grund vor. Bei Ihrem Sohn kann es nur ein Loslösungsproblem sein, denn alle Bindungsvoraussetzungen müssen nach Ihrer Schilderung ja stimmen. Da eigentlich auch der Vater recht engagiert zu sein scheint, muss es noch etwas anderes sein, und das kann ich nur im noch ständigen Gestilltwerden erkennen. Ihr Sohn hängt tatsächlich noch zu sehr an Ihnen, weil ihm die Loslösung nur schwer gelingen kann. Das aber macht ihn innerlich unzufrieden und auch etwas aggressiv. vielleicht schaffen Sie es ja, durch die Reise, das Abstillen durchzusetzen. Es stimmt, dass Ihr Mann, wenn er inzwischen mit seinem Sohn gut klar kommt, ihn auch nachts durch Herumtragen und notfalls mal ein Wasserfläschen geben beruhigen kann. Für Ihren Sohn ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Autonomie. Viele Grüße


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