Mitglied inaktiv
Lieber Dr Posth, mein Sohn 2 hat nicht die typische Familienkonstellation. Ich trennte mich in der Schwangerschaft vom Vater welcher aber mehrfach die Woche zu Besuch ist und auch Aufgaben übernimmt. Mit 11 Monaten kam er in die Krippe (20 St. Woche) da ich Geld verdienen wollte/musste. Krippe sehr liebevoll, wenig Kinder, viel Erzieher. Insgesamt würde ich immer sagen, das der Kleine ein ruhiges, fröhliches Kind ist. Nun ist es so, das er seine eigentliche Lieblingsfreundin, welche körperlich sehr viel schwächer ist, ständig haut, schupst und ihr alles wegnimmt. In der Krippe verhält er sich wohl ähnlich. Ich selber suche die Schuld bei mir und frage mich ob/was ihm fehlt, braucht er mich mehr oder weniger. Benötigt er noch mehr Zeit mit seinem Vater und oder teste er einfach die Grenzen und ich muss strenger sein? Ich erziehe eher nicht so streng und ohne viele Grenzen. Oder liegt es einfach in seinem Wesen und es ist eine Phase? Sie sehen ich bin verwirrt. Viele Grüße
Hallo, hier liegt sicher überhaupt keine Schuldfrage vor, obwohl es natürlich nicht gut ist, wenn ein Kind größtenteils ohne Vater aufwächst. Das aggressive Verhalten der Kleinkinder, beginned um den 2. Geburtstag, manchmal auch noch früher, hat etwas mit dem Erwachen des natürliche Aggressionstriebs zu tun (s. gezieltes Stichwort: Aggressivität im Kleinkindalter). Ein Trieb will ausgelebt werden. Auf der Stufe der Kleinkinder zeigt sich das in kleinen Attacken auf die Hauptbezugspersonen und gegen schwächere Kinder in der Gruppe. In solchen Fällen besteht das Erziehen zunächst in verständnisvollem Dulden und vielleicht sanfter Abwehr, wenn das Kind zu grob ist. Dann aber sollten Induktion und Ermahnen die eigene Passivität ablösen. Was das bedeutet, können sie wieder im gezielten Suchlauf unter "Induktion" nachlesen. Viele Grüße
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