Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

"Schlechter" Schläfer mit 16 Monaten

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: "Schlechter" Schläfer mit 16 Monaten

Hisushi

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Guten Morgen liebe Babyschlaf-Expertinnen,   wie so viele andere Eltern begleitet (und teils belastet) uns das Thema Schlaf bereits seit längerem. Trotz Lesen und Verstehen wirklich guter Lektüre (Babyschlaf, Schlafen statt schreien, Schlaf gut Baby) sind wir nicht in der Lage zu verstehen, warum das Schlafverhalten unseres Kleinen so ist wie es ist und was wir konkret tun können, um die Situation für uns zu verbessern.   Unser Kleiner schläft nur noch einmal am Tag. In der Kita wird er ins Bett gelegt, eine Betreuerin ist bei ihm und er schläft in seinem Bett ein. Zuhause klappt das nicht, da weint und schreit er, wenn wir ihn ins Bett legen und dort versuchen zu beruhigen. Er wird dann getragen/gehalten und abgelegt. Sowohl in der Kita als auch Zuhause (auch nachts) wacht er nahezu ausnahmslos weinend/schreiend auf.   Der Nachtschlaf ist sehr durchwachsen. Es gibt Nächte, in denen er zu Beginn (und auch später) Zyklen verbinden kann und auch Mal 3h oder mehr am Stück schläft. Durchschnittlich wacht er aber alle 2 h auf (auch Mal nach nur 1 h). Nach 2 h lässt er sich selten beruhigen oder ablegen, da hilft nur die Brust. Nach 1 h möchte ich schlichtweg nicht stillen, da schläft er entweder sehr unruhig (im Elternbett - im eigenen Bett schreit/weint er, das wollen wir nicht) oder schreit auch auf dem Arm bis er endlich die Brust bekommt. Auch bei meinem Mann fängt er seit neuestem in der Nacht an zu schreien, wenn er ihn auf den Arm nimmt. Das Beruhigen bei ihm klappt nur noch selten.   Was können und müssen wir tun, um seinen Schlaf zu verbessern?


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, das Schlafverhalten Ihres Kind lässt manche mögliche Ursachen vermuten, die ggf. von einer Fachperson in einem persönlichen Beratungstermin abgeklärt werden könnte: - unvollständige Entspannung, aufgrund vieler Eindrucke, Entwicklungsphasen, hohe  körperliche Grundspannung - unangenehme Gefühle beim Aufwachen,  durch Schmerzen (dann wäre das Schreien eher schrill), augetrocknete Schleimhäute (wenn das Kind viel durch den Mund atmet), Wahrnehmen der Ausscheidung - Schlafassoziationen (Wenn Mama da ist, kann ich nur mit Brust schlafen) Manchmal haben Eltern unbeabsichtigt das Verhalten auch gefestigt: - Sie sind immer schneller zu Ihrem Kind geeilt, als Ihr Mann, so dass das Kind den Eindruck hat, dass die Mama "zuständig" ist - Sie haben ambivalente Gefühle bzgl. des nächtlichen Stillens, zum Einen ist es lästig, zum anderen genießen Sie es auch, weil sie Ihr Kind am Tage schon in fremde Hände geben müssen uvam. Wenn man gesundheitliche Probleme ausschließen kann (s.o.), dann können Sie wie folgt vorgehen: - Wenn das Kind erwacht bekommt es noch ein wenig Kontakt und ggf. warmes Wasser gereicht, um die Schleimhäute zu befeuchten und wieder einzuschlafen - Es gibt keine Notwendigkeit im Alter von 16 Monaten noch so häufig in der Nacht zu stillen. Wenn Sie es nicht mehr möchten, dann bieten Sie Ihrem Kind stattdessen Körperkontakt und streicheln an. Um für das Kind nachvollziehbar zu sein, setzen Sei äußere Zeichen wann das Stillen stattfindet und wann nicht, z.B. indem Sie sich in einen Sessel setzen


M. Hoehl

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Ergänzung, wenn Sie Ihrem Mann mehr Chancen geben wollen, Ihr Kind auch beruhigen zu können, beginnen Sie damit an einem Wochenendtag, wo Sie bereits vom Vormittag an durch schlüssiges Verhalten zeigen, dass heute ein Papatag ist. Papa macht alles, Stillen, Essen reichen, Spielzeug wiederholen. Sie bleiben passiv und zeigen durch ein freundliches Gesicht, dass Sie dem Papa alles erlaubt haben. Bitte korrigieren Sie Ihren Mann nicht vor dem Kind, wenn er etwas anderes machen sollte als Sie. Wenn dann das Kind am Nachmittag bereits bei Problemen den Blickkontakt zum Papa sucht, kann dieser das Kind auch in der Nacht beruhigen.


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