Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Schlafregression

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Schlafregression

sunny678

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Hallo  meine Tochter ist 9,5 Monate, kam allerdings 7,5 Wochen zu früh auf die Welt (korrigiertes Alter fast 8 Monate).  Findet die Schlafregression des 8. Monats bei Frühchen eher im Zeitraum des eigentlichen/korrigierten Alters statt? Seit ein paar Tagen schläft sie nicht mehr so gut, davor hat sich immer gut durchgeschlafen. Nun wacht sie nach 0,5-2 Stunden nach dem Einschlafen (Nachtschlaf) auf und findet dann nur noch sehr schwer in den Schlaf oder erst eine Stunde +/- wieder. Sobald es den Anschein macht, dass sie wieder schläft und wir den Raum verlassen wollen, fängt sie an zu weinen und beruhigt sich nur wenn jemand mit ihr im Zimmer bleibt. Sie schläft noch im Beistellbett in unserem Schlafzimmer.  Sobald sie dann irgendwann wieder eingeschlafen ist, ist sie spätestens um halb 5 wieder wach und dann ist ihre Nacht erst einmal vorbei. Wir kuscheln dann immer und gegen halb 6 bekommt sie ihre Flasche, danach gehen wir meist nochmal ins Bett und dann schläft sie immer nochmal 1-2 Stunden.  Der nächste Schlaf ist dann der Mittagsschlaf, 1,5 - 2 Stunden, startet zwischen 12:30 & 13:00 Uhr.   Bevor das vor ein paar Tagen angefangen hat, hat sie wie gesagt durchgeschlafen von 19:00/19:30 Uhr bis 06:00/7:00 Uhr.


M. Hoehl

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Hallo, ich persönlich mag den Begriff "Schlafregression" nicht wirklich, denn es handelt sich nicht um eine  Rückentwicklung, sondern eine Weiterentwicklung. Wenn das Kind größere Entwicklungssprünge im kognitiven oder motorischen Bereich macht, dann kommt es zu Turbulenzen beim Schlafen. Wenn Sie als Erwachsene sich neu verlieben, eine neue Stelle antreten oder ähnliches, kann es auch bei Ihnen vorübergehend zu unruhigerem Schlaf kommen. Entsprechend finden die sogenannten "Schlafregressionen" parallel zu großen Entwicklungssprüngen statt (Kind dreht sich, Kind kommt auf alle Viere, Kind beginnt zu krabbeln, Kind stellt sich usw.) Sie können also bei Ihem zu früh geborenen Kind, das Entwicklungsalter ansetzen, welches durchaus dem tatsächlichen Lebensalter um ein paar Wochen hinterher hinken darf. Wenn Ihr Kind aktuell neuerdings in der Lage ist, sich motorisch von Ihnen wegzubewegen, dann realisiert es auch, dass Sie sich wegbewegen können und reagiert verstärkt mit Verlustängsten oder "Fremdeln". Diese Phase geht auch wieder vorbei. Arbeiten Sie mit Guck-Guck-Versteckspielen am Tage daran, dass Ihr Kind das Gefühl bekommt, dass alles wieder kommt, sättigen Sie Ihr Kind im Wachzustand mit Liebe auf und gestalten den Übergang zu den Schlafphasen sehr chillig mit Ruhe, Massagen, Singen und ansonsten seeeehr langweilig, damit Ihr Kind tiefer in den Schlaf geht. Entwicklungsbedingte Schlafprobleme legen sich meist nach ca. 3 Wochen von allein, wenn das Kind sich an sein neues Entwicklungsalter  gewöhnt hat. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


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