Pusteblume1235
Guten Tag Frau Dr. Hoehl, ich melde mich bei Ihnen, da ich gefühlt schon alles versucht habe und mein Partner und ich langsam an unsere Grenzen Kommen. Ich hoffe Sie können mir helfen. Meine Tochter Mia wird im September 2 Jahre. Sie ist ein kluges, liebes und aufgewecktes Kind. Das einzige Problem ist, dass sie schon immer eine sehr schlechte Schläferin war. Ich dachte mir, wenn ich sie immer liebevoll begleite und nicht weinen lasse, würde sie irgendwann von selbst lernen ohne viel Hilfe einzuschlafen bzw. durchzuschlafen. Das größte Problem ist das Durchschlafen. Sie wacht (schon seit immer) 1-2 Mal vor Mitternacht auf und Nachts meistens 2-3 Mal. Ich komme dann immer zu ihr ins Zimmer (sie schläft im eigenen Zimmer, seit sie 1 ist) und lege mich kurz zu ihr. Sie schläft meisten recht schnell wieder ein, sobald sie merkt, dass ich da bin. Sie braucht aber das Haarzwirbeln (manchmal auch Reissen) zum wiedereinschlafen. Das wiederholt sich dann. Manchmal schläft sie nach dem ersten Aufwachen aber so unruhig und nicht tief genug, dass ich die ganze Nacht neben ihr liegen muss und wir beide schlecht schlafen. Wenn ich das nicht tue weint sie so lange bis ich komme. Es hat in ihren zwei Jahren nur eine Phase (ca. 5 Wochen gegeben) wo sie durchgeschlafen hat. Da habe ich versucht sie weinen zu lassen, bin aber im Bett gesessen, habe aber nicht eingegriffen, bis sie eingeschlafen ist. Ab dem 3. Tag hat es dann funktioniert. Das hat sich aber wieder geändert, ohne erkennbaren Grund. Können Sie mir irgendwie helfen, bitte? LG Anja
Liebe Anja, bei einem zweijährigen Kind müssen Sie nur den Körperkontakt zulassen, den Sie selbst genießen können. Haare zwirbeln gehört sicherlich nicht dazu. Wenn es in den Kindergarten kommt, kann sie dort auch nicht an den Haaren ziehen, um zur Ruhe zu kommen oder Kontakt auszudrücken. Außerdem soll sie selbst anderen Kindern klar machenkönnen, dass sie nur den Körperkontakt zulässt, den sie angenehm findet und dieses lernt sie durch elterliches Beispiel. Ich würde Ihnen folgendes Vorgehen empfehlen: Richten Sie das Kinderzimmer für ein großes Mädchen ein. Stellen Sie dort ein Jugendbett so auf, dass sie mit dem Blick zur Türe schlafen kann. Am besten stellen Sie Ihrem Kind im Kinderzimmer ein großes Bett auf, wo Sie ein angenehmes "Bettkantenritual" gestalten. Setzen Sie sich mit Ihrem Kind auf die Bettkante, schauen ein Buch und reden über die schönen Eindrücke des Tages. Nach einer kurzen Kuschelphase und Gute Nacht-Sagen legen Sie das Kind ins Bett und kraulen Ihr den Rücken oder halten Ihr die Hand. Sie geben den Kontakt vor. Vielleicht kann Ihrem Kind eine Puppe mit Haaren helfen, wenn sie das Haare raufen braucht, aber Sie selbst stehen Ihrem Kind nicht mehr hierfür zur Verfügung. Das kann in diesem Alter schon eine Weile benötigen, bis das Kind ein neues Ritual akzeptiert. Machen Sie es mit der gleichen Überzeugung, wie Sie Ihrem Kind beigebracht haben, nicht an Steckdosen zu greifen o.ä. Wenn Sie es allein nicht schaffen, vereinbaren Sie eine individuelle online-Schlafberatung (Sie können über meine Internetseite mit mir Kontakt aufnehmen). Liebe Grüße, Mechthild Hoehl