Rosanna
Sehr geehrte Frau Hoehl, Mein Sohn ist bereits 21 Monate alt. Er schläft durch seit 9 Monaten, aber das Einschlafen ist schon seit immer täglich einen Kampf. Er war ein high need baby, hat regulations Schwierigkeiten, akzeptierte nie einen Schnuller. Wir haben alle ihre Ratschläge verfolgt, waren auch zu Beratung bei einer Hebamme die sich seit Jahren mit Ergotherapie und Baby Schlaf spezialisiert. Alles hat nur minimal geholfen. Er steht sehr zeitlich auf (um 5-6 Uhr) und erzählt sofort. Zu Hause ist das Mittagschlaf sehr schwierig, wir brauchen 1 Stunde um ihm schlafen zu bekommen, aber dann schläft er sehr lange, circa 2-3 Stunden. In der Krippe meistens 1.5 Stunde. Abends machen wir alles ruhig und langsam, aber er ist einfach sehr reizoffen, und auch wenn wir uns die Bücher angucken er nimmt alles als Spieleinladung, egal ob Kuscheltier, Buch oder Singen... Er fördert immer Milch was ihm kurzfristig beruhigt, aber dann dreht sich rum, steht auf, will zu Papa und dann wieder zu Mama, ohne Ende. Zur Zeit schläft er erst gegen 21Uhr ein, was wir extrem anstrengend empfinden (noch vor einem Monat war das 19:00 oder 19:30Uhr). Bekommt er genug Schlaf? Was wären die gute Schlafzeiten für ein 21 Monate altes Kind? Lässt sich das frühe Aufstehen noch irgendwie ändern? Liebe Grüße!
Hallo Rosanna, in der Tat schläft Ihr Kind für das Alter recht wenig, im Normalfall wären es in diesem Alter noch ca 13 Std in 24 Std. Gerade, wenn Ihr Kind sehr reizoffen ist, ist es wichtig, dass Sie sehr viele Ruhephasen einbauen, und den abendlichen Übergang sehr ruhig und langweilig gestalten. Wenn Sie zwischen dem Mittagsschlaf und dem Abendprogramm ca 5,5, Stunden haben und dann sehr viel Ruhe und Langeweile verbreiten, sollte Ihr Kind schon früher zur Ruhe kommen, zur Not lassen sie ihm eine ruhige selbstverwaltete Spielzeit vor dem Schlafprogramm. Die Milch als Einschlafhilfe scheint bei Ihnen weniger geeigent zu sein, die Energie, die Sie ihm zuführen, muss er dann auch noch mal loswerden. Vielleicht helfen Massagen , Körperübungen, o.ä. Beachten Sie, dass es naturgemäß große Schwankungen im Schlafbedarf gibt. Die Frage ist auch, wie ist das Verhalten des Kindes im Wachzustand, wirkt er ruhig und ausgeglichen oder ist er oft knatschig oder überdreht. LG, Mechthild Hoehl
Rosanna
Vielen lieben Dank, Er ist sehr selten ruhig und kooperativ. Eher sehr anhänglich, schreit sehr viel, kann überhaupt nicht alleine Spielen. Sehr oft steht schlecht gelaunt auf. Er ist heute um 6 Uhr aufgestanden und jetzt ist 13:30, seit eine Stunde kämpft er wieder und möchte nicht einschlafen. Ich habe mich neben ihm hingelegt, leise gesungen, Flasche gegeben und seine Kopf gestreichelt, die Augen waren schon zu, er hat noch nervös mit Beinen gestrampelt und plötzlich macht er Augen auf steht auf und rennt das Licht zu anmachen, und erzählt los, steigt auf seinem Spiel-Pferd, und sobald ich ihm halte steigert sich richtig hoch. Jetzt ist der Papa bei ihm, versucht ihm zu beruhigen aber er schreit und möchte zu Mama. Ich bin ratlos...
Hallo, so wie Sie Ihr Kind beschreiben, ist er oft genug schon "'drüber", und kommt genau deswegen nicht zur Ruhe. Wenn er um 6:00 Uhr aufsteht, wäre er nach 5-6 Stunden schon wieder schlafmüde, also spätestens um Mittag. Da er eine Übergangsphase benötigt, wäre eigentlich schon vor 11:00 Uhr damit zu beginnen in die Ruhe überzugehen. Leider deckt sich das nicht mit den Kitazeiten, so dass er bereits jetzt daran gewöhnt ist, Müdigkeitsphasen zu übergehen, Müdigkeitsanzeichen zu ignorieren und seinen Körper in einen permanenten Stress-Modus zu bringen (der Volksmund sagt "nach müde kommt rappelig"). Sollten Sie in Kürze Urlaub planen, wäre das eine gute Zeit die innere Uhr des Kindes wieder einzustellen: Dann versuchen Sie nach 5 Wachstunden eine Beruhigunsphase, Kuscheln, Körperkontakt, Massagen, aber kein Toben und kein kognitiver Input mehr, nach 5,5 Stunden nur noch Langeweile, Einlullen. Seien Sie so langweilig, wie der langweiligste Lehrer, den Sie in der Schule je hatten, dass Schlafen eine gute Option ist. 1,5 -2 Stunden Mittagsschlaf wäre optinal und am Nachmittag machen Sie es ebenfalls so, 5 aktive Wachstunden, eine Stunde ruhiger langweiliger Übergang, Langeweile. LG, Mechthild Hoehl