Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Schlafprobleme Kleinkind

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Schlafprobleme Kleinkind

Ma12Rie34

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Guten Morgen, unsere Tochter ist 19 Monate alt und hat seit sie 11 Monate alt ist an 5 von 7 Nächten nachts Wachphasen von 3h am Stück. Wir haben schon einiges versucht, morgens wecken, abends später ins Bett, Mittagsschlaf kürzen, viel unternehmen, wenig unternehmen, auch mal auf Raten vom Kinderarzt Ibuprofen gegeben, um Zahnungsschmerzen auszuschließen. Leider hat nichts geholfen bisher. Die Wachphasen sind auch nicht immer zur gleichen Zeit, mal wacht sie schon um 22 Uhr auf, mal erst um 2 Uhr. Ein Schlafprotokoll hatte ich auch mal geführt und einer Schlafberaterin geschickt, der war aber nichts aufgefallen, was zu diesen Wachphasen führen könnte. Da wir schon so viel ausprobiert haben und ich möchte, dass sie genug Schlaf bekommt, lass ich sie morgens ausschlafen, d.h. sie wacht dann erst so um 10 Uhr auf, ist dann aber früh wieder müde, so dass sie schon vor 13 Uhr meist den Mittagsschlaf beginnt, der geht so 1,5-2 Std und abends schläft sie ab so ca 21-22 Uhr. Wenn sie nachts dann aufwacht, wirkt es für mich so, als würde sie versuchen, wieder einzuschlafen, schafft es aber einfach nicht. Sie will also nicht spielen oder so. Da ich nächste Woche wieder anfange zu arbeiten, kann es leider so nicht weitergehen, daher wollte ich fragen, ob sie vielleicht noch Tipps für uns hätten. Unser Kinderarzt hat von einer Schlafstörung gesprochen und wollte ihr Melatonin verschreiben, ich habe im Internet aber gelesen, dass dies bei Kindern nicht empfohlen wird. Danke schon einmal für Ihre Hilfe.


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, es klingt sehr viel, dass der natürliche Melatonin-Kreislauf komplett durcheinander geraten ist, aber bevor Sie zu künstlichen Hormonen greifen, können Sie den normalen Tagesrhythmus wie folgt unterstützen. Auch, wenn es Ihnen schwer fällt, wecken Sie Ihr Kind am Vormittag spätestens gegen 8- 9:00 Uhr, sogen dafür, dass es dann eine Runde frische Luft und Tageslicht bekommt. Der Mittagsschlaf mag dann wie gewohnt nach dem Mittagessen stattfinden, sollte auch gern 1,5 bis 2 Stunden dauern. Das Wecken nach dem Mittagsschlaf ist nicht zielführend, denn ein übermüdetes Kind kann auch nicht gut schlafen. 5 Stunden nach dem Erwachen wäre die nächste Schlafphase anzugehen. Nach einem Abendessen gönnen Sie Ihrem Kind eine entspannte ruhige Kuschelzeit mit Buch schauen, Singen, Massagen. Für die Melatoninausschüttung in der Nacht ist es wichtig, dass Sie am Abend auf künstliche Lichtquellen, vor allem auf Blaulicht (Bildschrimmedien) verzichten. Das Stresshormon Cortisol ist ebenfalls ein Melatoninräuber. Daher ist es wichtig den Abend sehr ruhig bis langweilig zu gestalten. Seien Sie die letzte Stunde vor dem Schlafen gehen die langweiligsten Eltern Ihrer Stadt, dass Ihr Kind nicht das Gefühl hat, in der Nacht etwas zu verpassen. Streben Sie an, dass Ihr Kind gegen 20°° Uhr im Bett liegt. Damit es liegen bleibt, können Sie Ihr den Rücken kraulen, nehmen Sie jetzt keinen Blickkontakt mehr auf und lassen sich nicht in Konversation verwickeln. Sollte Ihr Kind in der Nacht wach sein, bleiben Sie langweilig.  


Ma12Rie34

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Was ich dazu noch sagen wollte: Sie hatte in der Zeit seit August, also seit sie 11 Monate ist, zwei Phasen, in denen sie diese Wachphasen nicht bzw nur ausnahmsweise hatte. 2 Wochen nachdem sie Corona hatte bzgl zeitgleich laufen gelernt hat und 4 Wochen im Februar, danach fing es wieder wie gewohnt an.   Vor August hatte sie immer mal wieder Wachphasen von 1-2h, aber nicht so regelmäßig wie seit August


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