Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Mittagsschlaf und Einschlafhilfe

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Mittagsschlaf und Einschlafhilfe

Lena2022

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Hallo ich hätte 2 Fragen. Mein Sohn ist 19 Monate alt, er schläft mittags von 13-14 Uhr und nachts von 20.30-6.30 Uhr. 1. Frage: mittags braucht er teilweise lange zum einschlafen, abends auch. Nun meinte meine Mutter er braucht vielleicht keinen Mittagsschlaf mehr. Er hat schon relativ früh, mit ca 11 Monaten, auf nur einen Tagschlaf gewechselt und ich habe in dem Alter wohl auch schon nicht mehr tags geschlafen. Ist das noch zu früh oder kann ich es mal ausprobieren? 2. Frage: zum einschlafen liege ich bei ihm bis er schläft, mit dem Kopf mit in seinem Bett. Er schläft schon lange in einem offenen Bett ohne Gitter und mit Bettdecke, so schläft er am Besten.  allerdings braucht er zum einschlafen meine Haare, er wühlt darin rum und zieht auch, teilweise schmerzhaft. Ich sage dann "aua", dann ist er vorsichtiger, aber ich würde ihn jetzt gerne auf ein Kuscheltier zum Beispiel umgewöhnen, da ich auch immer wieder Migräne habe und das dann sehr unangenehm für mich ist. Wie kann ich das am Besten machen?   danke und liebe Grüße  lena 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Liebe Lena, es ist ausgesprochen ungewöhnlich, dass Kinder bereits vor dem 2. Geburtstag keinen Tagschlaf mehr benötigen. Die Tatsache, dass Ihr Kind mittags gut einschläft, spricht eher dafür, dass es den Mittagsschlaf noch benötigt. Im Alter ihres Kindes liegen die optimalen Wachphasen am Tage zwischen 3 und 5 Stunden. Wenn Ihr Kind am Tage zu wenig schläft, kann das sogar dazu führen, dass auch der Nachtschlaf leidet, weil das Kind dann ggf."übermüdet" ist und dann nicht gut zur Ruhe kommt und ggf. am Tage auch häufiger quengelig ist. Ganz grob gesagt, kann man sagen, wenn die Kinder zum Einschlafen mittags  so lang benötigen, dass sich der Mittagsschlaf so weit nach hinten schiebt, dass es keine ausreichende Wachphase mehr bis zum Nachtschlaf gibt, dann ist der Mittagsschlaf unnötig.   Wenn Sie ein Einschlafritual dulden, welches Sie nicht genießen können,  so ist dieses weder für Sie noch für Ihr Kind sinnvoll. -Seien Sie authentisch und bestimmen Sie die Intensität des Körperkontaktes, die für angenehm ist, beispielsweise indem Sie dem Kind Ihre Hand auflegen o.ä. - So lernt das Kind auch perspektivisch an ihrem Beispiel, wie es die eigenen Körpergrenzen wahren und verteidigen kann und selbst nur den Körperkontakt duldet, welches es angenehm findet. -Geben Sie Ihrem Kind zum "Haare raufen" lieber einen Ersatzgegenstand, z.B. eine haarige Puppe oder haariges Stofftier. - Immer wenn das Kind Ihre Haare einfordert, bieten Sie das an, was Sie gern anbieten und ansonsten den Ersatzgegenstand. - Seien Sie bei der Veränderung der Schlafrituale nachvollziehbar konsequent, damit das Kind es lernt. Wie auch am Tage benötigt Ihr Kind hierfür immer wieder die gleiche Reaktion von Ihrer Seite, damit es weiß, was erlaubtes Verhalten ist und was nicht. Viel Erfolg, Mechthild Hoehl  


Lena2022

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Vielleicht zur Ergänzung: die genannten Schlafenszeiten sind die tatsächlichen Zeiten. abends bringe ich ihn beispielsweise um 19.30 Uhr ins Bett, aber vor 20.30 Uhr schläft er nicht.  mittags bringe ich ihn ca 12.30/12.45 ins Bett, da schläft er schneller ein.  


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