Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Kleinkind bleibt nicht liegen

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Kleinkind bleibt nicht liegen

_Rosula

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Hallo Frau Hoehl, mein Sohn ist jetzt ca. 1 Jahr und 9 Monate alt und wurde bisher zum Einschlafen immer gestillt. Er schlief auch mal in anderen Situationen ein- Auto, Trage, Kinderwagen. Nun bin ich dabei abzustillen und wir haben Probleme dabei ein neues Einschlafritual zu finden. Der Ablauf bis zum Zu-Bett-gehen ist der gleiche. Dann wollte ich gern im (Familien-) Bett mit ihm kuscheln oder was vorlesen, ggf. die Wasserflasche oder einen Nuckel anbieten (den hat er bisher nie gewollt, aber ich dachte das befriedigt ggf. das Saugbedürfnis) Aber er bleibt überhaupt nicht liegen, sondern schreit los, steht auf, lässt sich nicht anfassen, krabbelt aus dem Bett und will dann getragen werden. Abends ginge das ja noch, aber so wird das leider auch nachts notwendig wenn er aufwacht und da er dort schon ausgeruhter ist, brauch er dann länger zum einschlafen und das halte ich dann oft nicht so lange durch. Selbst wenn er einschläft, wacht er oft beim ablegen auf und alles startet von vorn. Ich habe die ersten zwei Nächte versucht das auszusitzen, weil ich gehofft habe, dass er dann irgendwann ins Bett kommt oder liegen bleibt, aber er lief schreiend im Zimmer umher. Nach anderthalb Stunden habe ich dann aufgegeben und ihn getragen, dann war er aber zumindest so fertig, dass er nach dem ablegen weiter geschlafen hat. Aber das ist ja keine Dauerlösung ihn jede Nacht anderthalb Stunden weinen zu lassen. Haben Sie noch eine Idee oder einen Tipp? Ich danke im Voraus für eine Antwort. Viele Grüße


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, die Frage ist, ob Sie unter diesen Bedingen das Familienbett als angenehm für sich und Ihr Kind empfinden? Möglicherweise ist es zielführender Ihrem Kind im Kinderzimmer (sofern verfügbar) ein größeres Kinderbett mit Absturzsicherung, z.B. Hausbett o.ä. aufzubauen. Dort können Sie ein liebevolles Bettkantenritual gestalten. Sie setzen sich in die Ausstiegsluke, halten Ihr Kind eine Weile im Arm, schauen ein Buch o.ä. und legen das Kind dann hin und kraulen seinen Rücken. Die Absturzsicherung verhindert, dass das Kind sofort, das Bett verlässt. Sollte sich das Kind aufrichten o.ä. unterbrechen Sie kurz den Körperkontakt, warten ca. eine Minute, legen das Kind wieder hin und geben ihm wieder Kontakt. Dieses wiederholen Sie so lange bis Ihr Kind begreift und akzeptiert, dass es den Körperkontakt nur bekommt, wenn es liegt (um etwas Neues zu lernen benötigen Kinder am 1.+2. Tag manchmal etwa eine Stunde pro Lebensjahr, es kann aber durchaus anstrengend werden, aber so lernt Ihr Kind am Tage ja auch, was es soll oder nicht). Beginnen Sie beim Mittagsschlaf das Kind an das neue Bett zu gewöhnen, wenn es Mittags klappt, dann klappt es auch abends. PS: Die Hausbetten gibt es auch bodentief. Sie sollten jedoch darauf achten, dass Sie bei einem "Bettkantenritual" entspannt sitzen können. Dieses ist meist bei einer normalen Schlafhöhe besser gegeben. Viel Erfolg, Mechthild Hoehl


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