Pusteblume1235
Guten Tag, meine Tochter Mia (2 Jahre und 4 Monate) hat noch nie gut geschlafen und ich weiß leider nicht mehr weiter. Sie hat schon einmal eine Phase, ca. vor einem Jahr, da hat sie 6 Wochen lang durchgeschlafen. Was da anders war, weiß ich nicht. In der Regel aber wacht sie vor Mitternacht schon 2-3 Mal auf und auch nachts so oft, bis ich aufgebe und sie zu uns ins Bett hole oder bei ihr im Bett einschlafe, weil ich einfach nicht mehr aufstehen kann und arbeiten muss. Aktuell ist es so, dass sie mit mir in ihrem Bett einschläft und in 2-3 Stunden das erste Mal aufwacht. Das ist jeden Tag so. Was kann ich tun., damit sie endlich die Nächte durchschläft? Ich bin mir auch unsicher, was ich tun soll, wenn sie zu uns ins Bett möchte. Soll ich sie lassen, auf die Gefahr hin, dass sie dann ev. noch mit 5 bei uns schläft, weil sie es so gewohnt ist oder soll ich sie konsequent immer in ihr Bett bringen, bis sie nicht mehr rüber kommt? Ich weiß aber nicht, ob ich das schaffe. Ich schlafe jetzt schon so wenig und sie ist wirklich hartnäckig. Sie sucht einfach die Nähe zu mir..Aber diese Situation ist für uns einfach nicht mehr tragbar und ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Bitte geben Sie mir Tipps, was aus Ihrere Erfahrung am besten helfen könnte. Andere Kleinkinder schaffen es auch in ihrem Bett und vor allem durchzuschlafen. Danke und lg Anja
Hallo Anja, ein Familienbett ist eine Lösung, wenn es für mehr Schlaf mit weniger Aufwand bedeutet, weil man nicht aufstehen muss, o.ä. Wenn Sie jedoch schlechter schlafen, wenn das Kind neben Ihnen liegt oder Sie es einfach nicht (mehr) genießen können, dann können Sie die Situation auch ändern. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind am Tage mit Liebe, Zuneigung, Nähe und der Möglichkeit, Ihnen von den Eindrücken des Tages zu erzählen ausreichend versorgt wurde. Dann könnte es ggf. eine Hilfe sein, wenn Ihr Kind in seinem Zimmer ein größeres Bett hat, wo Sie ein liebevolles Bettkanten-Einschlafritual gestalten können. Idealerweise beginnen Sie am Wochenende beim Mittagsschlaf, Ihr Kind an dieses Bett zu gewöhnen. Am Abend gestalten Sie dort ein liebevolles Einschlafritual. Wenn Ihr Kind in der Nacht wach wird, hat es die Möglichkeit das Bett selbstständig zu verlassen und ggf. zu Ihnen zu kommen, um von seinen Träumen zu erzählen, aber die "Arbeit" ist beim Kind. Das Kind muss kommen, statt dass sie es holen. Dann wird es sich schon überlegen, dass es ihm möglicherweise doch nicht so wichtig ist. Sollte es dann im Familienbett unerwünscht sein, lassen sie sich zwar kurz berichten, warum das Kind aufgewacht ist und geleiten es anschließend zu seinem Bett zurück, immer wieder, bis das Kind gelernt hat, dass es war jederzeit zu Ihnen kommen kann, aber doch nicht dort bleiben wird. Das kann in den ersten 2-3 Nächten sehr anstrengend werden, anschließend kommt das Kind in der Regel aber nur noch dann, wenn es Sie wirklich benötigt. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl
Pusteblume1235
Liebe Frau Hoehl, danke für Ihre Antwort. Meine Tochter hat bereits ein großes Bett und wir machen immer das gleich EInschalfritual. (Zähne putzen, Pyjama anziehen, Puppe holen, Kuscheln, Buch lesen). Sie schläft ein, während ich neben ihr liege. Ist das ok oder sollte ich versuchen, dass sie noch wach ist, wenn ich das Zimmer verlasse? Meine Tochter kommt eh alleine zu uns ins Bett rüber. Jede Nacht. Habe vor ein paar Wochen schon versucht sie konsequent wieder in ihr Bett zu begleiten, aber das hat nicht geklappt und ich konnte nicht mehr. Ich versuche es noch einmal. Ich habe auch gelesen, man kann für 2-3 Wochen auf einer Matratze neben dem Kind im Zimmer schlafen, damit sie lernt, dass sie allein in ihrem Bett einschalfen muss und dass sie so irgendwann, wenn sie Nachts aufwacht, keine neue Situation vorfindet und selbst in den Schlaf zurückfindet. Wäre das auch eine Option, falls die erste wiede nicht klappt? Ich bin einfach schon so verunsichert. Liebe Grüße Anja
Hallo Anja, das ist ja schon mal ganz gut, dass Ihre Tochter im großen Bett schlafen kann, wenn Sie daneben sitzen. Im nächsten Schritt können Sie eine Weile daneben sitzen, dann sagen, dass Sie noch zu tun haben, stellen ein Bügelbrett vor die Kinderzimmertüre, lassen diese angelehnt, und bügeln mit dem Rücken zum Kind. Ihr Kind darf Ihnen hierbei vom Bett aus zuschauen. Bügeln ist auch für Kinder die langweiligste aller Haushaltstätigkeiten...so dass Schlafen eine prima Alternative ist. Normalerweise müssen sie nicht auf der Matratze im Kinderzimmer schlafen, wenn Sie Ihrem Kind im Vorfeld klar vermittelt haben, dass Sie den Raum verlassen haben, wenn es aufwacht, so dass sie darüber nicht irritiert ist. Wenn Sie Ihr Kind konsequent zurückbringen, sollte es im Familienbett bei nächtlichem Aufwachen nicht erwünscht sein, oder sich zu breit machen, dann lernt es, dass es bei schlechten Träumen o.ä. zwar jederzeit zu den Eltern kommen kann, dass sein Schlafplatz jedoch im Kinderzimmer ist. Wenn Sie es am Tage schaffen vorhersehbar verlässlich zu reagieren werden Sie Ihrem Kind das Sicherheitsgefühl vermitteln. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl