Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Geschrei am Abend

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Geschrei am Abend

Tina.Xa

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Liebe Experten,  Meine kleine ist jetzt 5 Monate alt. Sie war noch nie eine gute Schläferin aber seit 2 Wochen ca schreit sie sich jeden Abend wenn’s ins Bett geht in Rage. Sie lässt sich dann auch mit absolut nichts beruhigen.  Wir haben schon vor längerem „Rituale“ eingeführt, versucht früher oder später hingelegt.. nichts hilft. Auch stillen bzw an der Brust nuckeln etc. hilft nicht. Ist das eine Phase die wieder vorbei geht oder mache ich irgendetwas falsch?  Ich weis langsam echt nicht mehr weiter. Danke schonmal :)  Liebe Grüße Tina


M. Hoehl

M. Hoehl

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Liebe Tina, Ihre Tocher hat noch nicht ganz begriffen, dass Schlafen etwas Schönes sein kann und sie nicht im Erkunden der Welt hindert. Es kann sein, dass das Zahnen oder die motorische Entwicklung Ihres Kindes   das Schlafen durcheinandergebracht hat. Wenn Kinder durch solche Dinge verunsichert werden, suchen sie stärker die Nähe ihrer Hauptbezugspersonen. Das ist normalerweise vorübergehender Natur. Um dem Kind aktuell wieder Freude am Schlafen zu bereiten, können Sie vorübergehend Ihr Kind erst einmal auf dem Arm zu Ruhe bringen. - Halten Sie Ihr Kind  unaufgeregt auf dem Arm oder geben im Bett liegend Körperkontakt geben um es so zum Schlafen zu bringen. - Falls Ihr Kind Unruhe zeigt, muss das nichts Schlimmes sein: Entweder muss es Ihnen noch ganz viel von seiner Verunsicherung "erzählen" oder es war bereits übermüdet, weil es am besten schon deutlich früher zum Schlafen gebracht worden wäre. Mit 5 Lebensmonaten kann ein Kind höchsten 1,5-2 Stunden am Stück wach sein, jede längere Wachphase führt zur Übermüdung des Kindes und Übermüdung zur Quengeligkeit und erschwertem Einschlafen. - Achten Sie daher auf diskrete Zeichen von Müdigkeit und bringen Sie Ihr Kind rechtzeitig zum Schlafen. - Um dem Kind das Einschlafen zu erleichtern können Sie es sanft wiegen, ihm vorsingen oder summen oder es sanft massieren - nur Blickkontakt sollten Sie vermeiden, sonst will das Kind weiter mit Ihnen kommunizieren, wenn es schlafen soll. - Wenn dann die Atmung des Kindes beim kuschelnden Halten ruhig und gleichmäßig geworden ist und die Muskulatur erschlafft, können Sie das Kind an seinem Schlafplatz ablegen. - Anschließend sollten sich bewusst mit einem sanften aber spürbaren Druck auf den kleinen Körper verabschieden, evtl. 2-3x hin und herwiegen auf der Unterlage, damit das Kind im Unterbewusstsein realisiert, dass es in seinem Bettchen liegt.  Diesen Druck wiederholen Sie, wenn der Schlafphasenwechsel  eintritt, um das Kind in die nächste Schlafphase zu geleiten, ohne dass es hochgenommen werden muss. - Üben Sie dieses Ritual zunächst bei den Tagschlafphasen. - Wenn es dann am Tage funktioniert das Kind nur mit Gehaltenwerden zur Ruhe zu bekommen, schafft es das Kind auch am Abend und in der Nacht  immer häufiger . Liebe Grüße, Mechthild Hoehl  


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