Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Frühaufsteher

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Frühaufsteher

Ottikarotti

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Liebe Frau Hoehl, mein kleiner Mann (12 Monate) ist schon immer ein absoluter Frühaufsteher (mehrere Monate 4:15 Uhr, mittlerweile zwischen 4:30 Uhr und 5:00 Uhr). Wir versuchen seit jeher seine Schlafzeiten zu verschieben. Sein täglicher Schlafbedarf liegt bei ca. 12 - 12,5 Stunden.    Seit sich seine Wachphasen verlängert haben, geht er mittlerweile ca um 19:45 Uhr statt 18:45 uhr, also 1 Stunde später, ins Bett und schläft innerhalb von ca. 10 min brav ein. Tagsüber schläft er derzeit 1 x 2 Stunden und 1 mal 1 Stunde. Nachts schafft er aber trotzdem einfach nicht länger als 8,5 bis 9 Stunden. Er ist morgens erstmal putzmunter und an Schlaf ist nicht mehr zu denken, aber nach ca. 1 Stunde wird er quengelig.  Ich habe schon so ziemlich alles immer über mehrere Tage probiert (früher hinlegen, morgens Flasche, kuscheln, streicheln...).    Sollte man den tagschlaf kürzen oder auf 1 tagschlaf umstellen? Bei morgendlichem Aufstehen um 4:30 Uhr würde er maximal bis 10 Uhr durchhalten und dann um 17-17:30 Uhr schlafen gehen. Das würde wohl an der aufwachzeit nichts ändern, eher im Gegenteil. würde es evtl etwas bringen die letzte Wachphasen zu verlängern (derzeit ca. 4-4,5 Stunden)? ich bin einfach nur noch müde und verzweifelt.  Ich freue mich auf ihre Antwort. 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo, mit 12 Stunden in 24 Stunden schläft Ihr Kind eher wenig. Offensichtlich ist Ihr Kind ein recht aufgewecktes Kind, welches Schlaf für reine Zeitverschwendung hält. Dennoch merken Sie an der morgendlichen Knatschigkeit, dass Ihr Kind nicht ausgeschlafen war. Beachten Sie: Ein übermüdetes Kind schläft auch unruhig. Sorgen Sie für ruhige Übergangsphasen zum Schlafen, in den das Leben ruhig und langweilig wird. Tanken Sie am Vormittag Sonnenlicht, am Abend lassen Sie es dunkel werden, ohne künstliche Lichtquellen oder gar Bildschirmmedien, damit der Melatoninspiegel in der Nacht bis zum Vormittag ausreicht. Beobachten Sie ob die Ernährung einen Einfluss hat (schnellverwertbare Kohlehydrate am Abend o.ä.) Mit 12-15 Monaten ist Kind  gerade am Umbruch von zwei auf einen Tagschlaf. Wenn er jedoch nur noch einen Tagschlaf hält, dann sollte dieser den Tag idealerweise mittig teilen. Grundsätzlich sollten die Tagschlafphasen den Tag möglichst "gerecht" einteilen. Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten, entweder Sie bleiben noch bis Sommerende auf den zwei Tagschläfchen, schauen, dass Ihr Kind jeden Vormittag Nachmittag noch einmal ein Nickerchen hält, tolerieren dann jedoch, dass Ihr Kind am Abend  eine eher mediterrane Abendruhe ab 21:30/22:00 Uhr hält. Die Tagschläfchen sollten ungefähr gleich verteilt sein und die Wachphase dazwischen ca 3-3,5 Stunden betragen oder Sie forcieren die Umstellung auf einen Tagschlaf: Dann sollten Sie jedoch den Mittagsschlaf so legen, dass er den Tag mittig teilt (Wachphasen davor und danach zwischen 4-5 Stunden). Das bedeutet, dass Sie zur ersten Müdigkeitsphase um 10°° Uhr eine kurze Kuschelrunde mit Buch schauen o.ä. einlegen, das Einschlafen um diese Zeit jedoch vermeiden, um das Kind dann nach dem Mittagessen gegen 12:00/12:30 hinzulegen, so dass er dann mindestens eine besser 1,5 bis 2 Stunden schläft, damit es dann gegen 19:00/19:30 in die Nachtruhe geht. Vermeiden Sie in der Umstellungszeit Autofahrten zu Müdigkeitszeiten, an denen Felix nicht einschlafen solle, bis sich der neue Rhythmus gefestigt hat. Spätestens ab September würde ich den 1 Tagschlaf-Rhythmus anstreben. Überlegen Sie ob, beim frühmorgendlichen Aufwachen, ein paar Schluck Wasser, oder eine Kuschelrunde Ihr Kind noch einmal in eine weitere Schlafphase locken können. Viel Erfolg, Mechthild Hoehl


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