Seidentuch86
Guten Abend, ich sitze hier und höre meinem 15 Monate alten Baby vom Zimmer nebenan zu wie er in seinem Gitterbett im sitzen hin und her wippt und jedes mal mit dem Kopf ans Gitter haut (wir haben schon alles ausgepolstert). Dazu kommen noch schöne rhythmisch Laute. Er weint nicht oder so er summt eher oder macht „mhhh“. Ich denke er beruhigt sich damit. Aber das macht er teilweise 30 Minuten am Stück bis er dann einschläft. Allerdings schläft er dann auch nicht sonderlich lange, so dass man sagen könnte „es lohnt sich ihn machen zu lassen“. Ich hab mittlerweile echt Bauchschmerzen dabei ihn so zu sehen. Ist das normal? Ich habe schon überlegt ob er mehr Nähe / Zuwendung braucht aber immer wenn wir ihn aus dem Bett nehmen und im Arm wiegen oder kuscheln wollen stößt er sich weg , weint und will ins Bett. Aktuell geben wir ihm dann Nachts zwischendurch alle 3 Stunden eine Milchflasche. Damit schläft er dann auch etwas länger aber spätestens nach 2-3 Stunden wacht er wieder auf und fängt an zu wippen. Ab 4-5 Uhr morgens findet er teilweise gar keine Ruhe, so dass ich ihn in die Federwiege mit angeschaltetem Motor lege. Ich habe auch schon überlegt ob das evtl falsch ist. Aber das ist eigentlich immer der Garant das er gut und länger schläft, er zeigt auch oft mit dem Finger dort hin und will rein. Sollten wir uns evtl Hilfe suchen? Ich weiß echt nicht mehr was falsch und richtig ist. Flasche, ja/nein. Federwiege ja/nein. Ihn machen lassen solange er nicht weint, ja/nein. Ihn beim wippen begleiten also anwesend sein, ja / nein. Vielen Dank für die Hilfe
Hallo, es gibt Kinder, die sich in den Schlaf "schaukeln" im Fachjargon heißt das "Jaktationen". Sie sind zu Recht beunruhigt, auch wenn es Phänomen auch bei völlig normalen Kindern und familiären Situtionen vorkommt, kann es auch an Wahrnehmungsproblemen (das Kind benötigt diese Bewegungen, um sich im Bett räumlich verorten zu können) oder sozial-emotionalen Entwicklungsproblemen liegen. Sicherlich hat die Federwiege, die Sie genutzt haben und nutzen, ein wirklich gesundes Schlafverhalten nicht unterstützt. Was können Sie tun: Achten sie im Alltag darauf, ob Ihr Kind ggf. Zeichen einer Wahrnehmungsproblematik hat, z.B. Gleichgewichtsstörungen, Unsicherheiten beim Sehen o.ä. Beobachten Sie die sozial-emotionale Entwicklung Ihres Kindes und fördern sie diese: Baut Ihr Kind Augenkontakt auf, spricht es, hat es Freunde in der Krabbelgruppe, lässt es sich im Wachzustand streicheln, o.ä. Was genießt Ihr Kind Lassen Sie Ihr Kind ggf. noch einmal vom Kinderarzt, ggf. Augenarzt, HNO auf seine Wahrnehmung ganz genau untersuchen. Evtl. kann in Ihrem Fall sogar ein Schlaflabor sinnvoll werden, wenn es gar nicht besser wird. Unterstützen Sie die Körperwahnehmung Ihres Kindes am Tage, sowie in der Vorschlafzeit durch ausgedehnte Körpermassagen, Wahrnehmungsübungen und angenehme Eltern-Kind-Kuschelzeiten. Ihr Kind benötigt jetzt noch eine Tagschlafphase, welche in der Mitte des Tages stattfinden sollte, lassen Sie die nachmittägliche Wachphase weder zu kurz noch zu lang werden. (Wie schläft Ihr Kind in der Mittagszeit?) Möglicherweise kann es Ihrem Kind helfen, wenn Sie das Gitterbett gegen ein größeres Bett mit Rausfallschutz (z.B. Hausbett) austauschen, ein liebevolles Bettkantenritual als Abendritual zu gestalten, um Ihr Kind in eine entspannte Schlafsituation zu bringen, Bleiben Sie zunächst eine Weile bei Ihrem Kind und hindern Sie es durch körperliche Präsenz daran, sich den Kopf am Bett anzustoßen, indem Sie eine Form des Kontakte anbieten, die für Sie und für Ihr Kind angenehmer ist. Sollte dieses alles nicht helfen, dann benötigen Sie wirklich externe Hilfe. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl
Seidentuch86
Nachtrag. Er hat früher sehr viel in der Federwiege geschlafen aber wir hatten sie sogar 2 Monate ganz weg und wir sind nur zwei mal die Nacht für eine Flasche zu ihm. Seit ca einen Monat macht er das mit dem wippen und dem schlechten einschlafen/weiterschlafen. Das erste Schläfchen findet auch immer in seinem Bett statt. Auch der Mittagsschlaf (ca 11-13 Uhr).